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J.B.O.

TV Blöedsinn

Info Musikrichtung: Comedy-Metal VÖ: 21.10.2005 (Lawine / Sony BMG) Internet: http://www.jbo.de

Cindy ohne Bert? Leber ohne Käse? J.B.O ohne die dazugehörige Show? Das kommt alles überhaupt nicht in die Tüte! Vielleicht kann man in diesen Horrorvisionen sogar herauslesen, wieso die vor einigen Jahren veröffentlichte Live-CD der rosaroten Franken nicht unbedingt zu deren bandinternen Meilensteinen zählt. Doch nun ist Schluss damit! Mit TV Blöedsinn veröffentlicht die Erlanger Chaotentruppe endlich ihre erste DVD und demnach wird diesmal nicht nur das Ohr, sondern endlich auch das Auge der Fans ein wenig verwöhnt. Diese Kombination der Sinnesgenüsse ist nicht nur das Geheimrezept für die amüsanten Live-Shows des Quartetts, sondern auch die Erfolgsformel des neuesten J.B.O.-Werks.

Kein Wunder, dass deshalb die in verschiedenenen Locations mitgeschnittenen Live-Aufnahmen auch das Herz von TV Blöedsinn darstellen. Dort kommt dank hervorragender Bild- und Tonqualität wirklich so etwas wie "Konzertfeeling" im heimischen Wohnzimmersessel auf. Für den angenehmen Überraschungseffekt sorgen jedoch andere Dinge. Neben den ansprechenden Livetracks bieten Vito und Co. ihren Anhängern nämlich ein Feuerwerk in Sachen unterhaltsamer Fernsehsatire. So werden bekannte Formate wie "Deutschland sucht den Superstar", "Alfredissimo" oder "Explosiv" von den Musikern gnadenlos durch den Kakao gezogen. Den Höhepunkt des bunten Treibens stellt jedoch ein filmisches Kleinod names "Bepissed" dar, bei dem J.B.O. den Fokus auf irgendwelche schwachsinnigen Dating-Shows richten, die vorzugsweise auf diversen Musikkanälen anzutreffen sind. Besser hätten selbst die Profis der Pro7-Kultcomedy Switch dieses Phänomen nicht parodieren können. Hat da etwa jemand heimlich Schauspielunterricht genommen? Daumen hoch für so viel Talent!

Ergänzt wird das Paket noch durch drei Videoclips sowie ein geniales DVD-Menü im Fernsehzeitungslook, das schon alleine sein Geld wert ist. Auch wenn dem rosaroten J.B.O.-Luftballon in den letzten Jahren aufgrund akuter Ideenlosigkeit scheinbar etwas die Luft ausging - spätestens mit dieser Veröffentlichung rehabiltieren die vier Franken ihren angeschlagenen Ruf vollständig. Wir hoffen nur, dass das Quartett diesen Kreativitätsschub mindestens bis zum nächsten regulärem Studioalbum hinüberretten kann.

Manuel Liebler