Reviews
Cinema Rarities für Violine & Streichorchester
Info
Musikrichtung:
Klassische Filmmusik
VÖ: 06.10.2023 (Arcana / Note 1 / CD / DDD / 2023 / A554) Gesamtspielzeit: 55:42 |
KANTILENEN FÜRS KOPFKINO
Der vor allem als Komponist von Filmmusik bekannte Ennio Morricone ist wahrlich ein Meister der emotional gesättigten, unendlichen Kantilene. Auf diesem Album mit „Cinema Rarities“ werden sie durch das ausdrucksvolle melodische Strömen der Soloviolinie von Marco Serino zum Leben erweckt.
Morricone hat seine Filmmusikpartituren für den Konzertsaal oft in Form von Suiten neu kombiniert und arrangiert. Hin und wieder sorgen noch ein anekdotisches Cembalo, archaische Weisen oder auch zerklüftet-expressive Figurationen (die an den neoromantischen Penderecki erinnern) für zusätzliche Reize. Abgelauschtes wie „Quasi un Vivaldi“ demonstriert die Fähigkeit Morricones, sich, durchaus ironisch, jeden Stil zu eigen zu machen.
Neben einigen bekannten Ohrwürmern wie dem Mundharmonika-Thema aus dem Italo-Western „Once Upon a Time in the West“ (besser bekannt als „Spiel mir das Lied vom Tod“) oder dem Leitmotiv aus „Lolita“ finden sich viele weitere typische Morricone-Soundtrack-Klassiker, die freilich ob des mäandernden Streichergesangs alle eine recht ähnliche Stimmung verbreiten: melancholisch-sehnend und klagend. Aber das ist vielleicht nicht ganz unpassend, denn das Album ist einem verstorbenen Musiker und Freund und Solisten gewidmet.
In jedem Fall überzeugt das passionierte Spiel von Primarius Marco Serino, der zugleich das engagierte Orchestra di Padova e del Veneto leitet. Für Fans von Filmmusik wie populärer Klassik sicherlich bestens geeignet für nostalgische und stimmungsvolle Kopfkino-Abende.
Georg Henkel
Trackliste
Besetzung
Orchestra di Padova e del Veneto
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |