····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Marchand, L. – Couperin, F. – Rameau, J.-Ph. u.a. (Van Immerseel, J.)

Le clavecin à Paris au XVIIIe siècle


Info

Musikrichtung: Barock / Cembalo

VÖ: 06.10.2023

(Channel Classics / Note 1 / 3 CD / DDD / 2022-2023 / CCS45523)

Gesamtspielzeit: 162:00

SCHWERGÄNGIG

Das Booklet dieser Kollektion stellt drei Cembali aus dem Musikinstrumentenmuseum der Pariser Philharmonie ins Zentrum, die von berühmten Meistern ihrer Zunft im 18. Jahrhundert kreiert oder durch Umbauten historischer Instrumente geschaffen wurden. Entsprechend nimmt die Beschreibung der Instrumente und ihrer Besonderheiten den meisten Raum ein, während die Komponisten und Werke vom Interpreten Jos van Immerseel in seinem Vorwort kursorisch, aber mit trefflichen Charakterisierungen abgehandelt werden. Anhand der Werke von Marchand, Couperin, Rameau, Duphly und anderen kann man dann beim Hören den jeweils ganz unterschiedlichen Klang des Hemsch-Cembalos (Paris 1761), des Ruckers/Taskin-Modells (Antwerpen 1646 & Paris 1780) oder eines Goujon/Swanen-Instruments (Paris 1749 & 1784) genießen.

Musikalisch indes befriedigt diese Einspielung nicht: Jos van Immerseel schlägt ein sehr gemächliches Tempo an, dass zwar den Resonanzen der Instrumente viel Raum zur Entfaltung bietet, die Musik aber recht schwerfällig, mitunter staksig und wie buchstabiert daherkommen lässt.
Die Musik des 18. Jahrhunderts ist ja nicht nur klangsinnlich und ausdrucksvoll, sondern auch eloquent, tänzerisch und verspielt virtuos. Die Verzierungen dienen der Tonformung und Kolorierung – wenn sie aber wie hier gleichsam unter dem Vergrößerungsglas präsentiert werden, verlieren sie ihre Finesse und hängen gleichsam in der Luft. Dem großen Couperin fehlt es so bei aller Melancholie an Eleganz und Raffinesse, Rameau (exemplarisch „Les Sauvages“, CD 2) wird auf diese Weise die rhythmische Energie entzogen, Duphly wirkt schlicht langweilig und mechanisch.

So wird man mit diesem großen Querschnitt durch ein reiches Repertoire trotz des guten Klangs leider gar nicht froh.



Georg Henkel

Trackliste

Louis Marchand: Suite D-Dur (Auszüge) aus Premier Livre (Paris 1702)
Francois Couperin: Ordres 1 & 3 aus Premier Livre (Paris 1713)
Jean-Philippe Rameau: Nouvelles Suites de Pieces de Clavecin (Auszüge / Paris 1728)
Antoine Forqueray: Suiten Nr. 1 & 5 (Auszüge) aus Pieces de Viole mises en Pieces de Clavecin par Mr. Forqueray le Fils (Paris 1747)
Jacques Duphly: Suiten Nr. 3 & 4 (Auszüge) aus Pieces de Clavecin (Paris 1744-1768)
Claude-Benigne Balbastre: Pieces de Clavecin (Auszüge / Paris 1759)
Armand Louis Couperin: L'Arlequine & L'Affligee aus Pieces de Clavecin (Paris 1751)

Besetzung

Jos van Immerseel, französische Cembali des 18. Jahrhunderts
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger