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Major Parkinson

Valesa; Chapter I: Velvet Prison

Info Musikrichtung: Rock / Songwiter VÖ: 07.10.2022 (Apollon / Plastic Head) Gesamtspielzeit: 60:15 Internet: http://www.majorparkinson.com

Die Promoter wollen uns Major Parkinson als Progressive Rock unterjubeln. Ein Fehler! Denn das schürt Erwartungen, die Valesa; Chapter I: Velvet Prison schlicht nicht erfüllt. Lediglich das muntere „Irina Margareta“ zeigt nahezu prog-rockige Züge, gefällt aber vor allem durch einen gewissen souligen Simply Red Touch.

Dabei hat das Septett es gar nicht nötig unter falscher Flagge zu segeln. Dazu ist ihr Material zu stark und so vielfältig, dass man von einem Viermaster sprechen könnte, dessen große Hauptmasten Rock und Songwriter heißen und von den kleineren Masten Pop und Musical unterstützt werden.

Die dramatische Songwriter-Nummer „Behind the next Door“ erinnert sowohl an Bruce Springsteen wie an John Cale. „Saturday Night“ wandelt in den Spuren von Robbie Robertson. Nach einem kraftvollen Zwischenspiel auf dem Flügel folgt mit „Live forever“, dem längsten Stück des Albums, ein Stück, das sich auf dem Chess-Soundtrack gut gemacht hätte und zwischen synthetischen Beats und echter Live-Atmosphäre changiert. „Sadlands“ erschafft mit Springsteen-Zitaten(?) Live-Atmosphäre.

Das eher softe „Velvet Moon“ nimmt die Crooner-Tradition auf, während sich das recht rau „The House“ nach Noise-Rock-Fans fischt. „The Room“ macht dann die Pop-Kiste weit auf, indem es „Time after Time“ und „Video killed the Radio Star” zitiert, rockt aber auch gut los. Der Sprech-Schrei-Gesang erinnert erneut an John Cale. Es folgen zwei Elektro-Pop-Stücke, von denen vor allem das recht wilde „MOMA“ überzeugt.

Insgesamt ein starker Auftritt, dem man bestenfalls vorwerfen kann, dass er etwas viele rote Fäden hat.

Norbert von Fransecky