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Die späten Symphonien
Info
Musikrichtung:
Wiener Klassik
VÖ: 08.09.2023 (Accent / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. ALPHA 24394) Gesamtspielzeit: 77:38 Internet: Main-Barockorchester |
BLINDVERKOSTUNG
Ein schönes Experiment für eine musiaklische Blindverkostung: Wer es nicht weiß, wird beim Hören dieser Musik vielleicht zunächst auf Haydn, den jungen Mozart, Stamitz oder auf Johann Christian Bach tippen. Und wäre mit dem letztgenannten Tipp in Richtung des sog. Londoner Bachs schon ganz nahe dran. Denn gemeinsam mit ebendiesem veranstaltete Carl Friedrich Abel (1723-1787), von Hause aus Gambist, ab Mitte der 1760er-Jahre eine Konzertreihe in der britischen Hauptstadt, in welcher auch diese Symphonien zur Aufführung gelangt sein dürften. Kein Wunder also, dass diese maximal klassizistisch daherkommen. Vor bösen Überraschungen ist man hier jederzeit sicher und die Dur-Heiterkeit bekommt nur in den Mittelsätzen ein sanglich-sehnsüchtiges Gegengewicht.
Aber Abel versteht es, geschickt zu instrumentieren und vor allem durch den Einsatz und die Hervorhebung von Bläserstimmen eine trotz aller Gefälligkeit und thematischen Simplizität vielfarbige Musik zu erschaffen. Dies kommt sehr schön auch in der Sinfonia Concertante mit ihrem größeren Maß an formaler Freiheit zur Geltung.
Das Main-Barockorchester versucht gar nicht erst, die Musik mit Bedeutungsschwere aufzuladen, sondern lässt sie in ihrer klassischen Reinheit mit feinem Pinselstrich für sich sprechen.
Sven Kerkhoff
Trackliste
Sinfonia Concertante D-Dur
Besetzung
Martin Jopp: Ltg.
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |