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Das bewoelkte Trio

Heiter bis wolkig

Info Musikrichtung: Klassik / Gitarre VÖ: 2005 (Eingenproduktion) Gesamtspielzeit: 52:00 Internet: http://www.gitarren-trio.de

Das bewoelkte Trio hat nicht nur einen - höflich ausgedrückt - höchst merkwürdigen Namen, sondern fällt auch dadurch auf, dass es in Wahreit gar kein Trio ist. Dahinter stecken vier junge Gitarristen, die immerhin talentiert genug sind, um 2004 den renommierten "Jugend musiziert"-Wettbewerb auf Bundesebene zu gewinnen. Die Eigenproduktion Heiter bis wolkig enthält die Höhepunkte eines Konzertprogrammes, das sich auf der letztjährigen Asientour bewährt hat.

Interpretiert werden Stücke verschiedenster Komponisten aus allen stilistischen Epochen - zum Teil sehr bekannte Stücke, wie etwa Pachelbels Kanon in D, der auf keinem Klassiksampler fehlen darf, oder das Konzert in G-Dur RV 532 von Antonio Vivaldi. Erfrischend dabei der Mut und die Unbekümmertheit, mit der das Quartett Stücke wie eben dieses Vivaldi-Konzert für vier Gitarren neu arrangiert und dabei zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckt, sich zu weit vom Original zu entfernen. Und welch hohes Maß an Virtuosität es erfordert, das Instrument derartig sicher und dynamisch durch die zum Teil waghalsigen Melodien der Kompositionen zu führen, kann sich jeder ausmalen, der einmal eine Gitarre in der Hand hatte.

In Sachen Eingängigkeit hätte das Quartett sicher gut daran getan, eines der weniger populären Stücke gegen einen weiteren "Gassenhauer" einzutauschen. Denn den vielen neuen Eindrücken durchgehend zu folgen - zumal in dieser wenig abwechslungsreichen Instrumentierung - ist nicht an jeder Stelle leicht.

Definitiv ist dem bewoelkten Trio aber ein beachtliches Album gelungen. Eine Gruppe, der man versucht ist eine erfolgreiche Zukunft zu orakeln - vielleicht unter anderem Namen?

Hendrik Stahl