Reviews
Autumn Never Knows
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 30.06.2023 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 31:59 Internet: https://todd-partridge.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
Wem der Name Todd Partridge möglicherweise geläufig ist, der mag ihn kennen von der Band King Of The Tramps aus Iowa, als deren Frontmann.
Die Band vereinte Southern Rock, Roots Rock, Rhythm & Blues und Country Rock. Die Musik auf dem Debüt-Soloalbum Autumn Never Knows ist anders. Ich muss hier eher an Musiker wie Robert Earl Keen oder Jimmie Dale Gilmore oder auch Rodney Crowell und Guy Clark denken. Also - in der Basis Singer/Songwriter, verbunden mit feinem Country Rock der sanften Art, ein Hauch Westcoast und letztlich im großen Topf Americana landend.
"Postcards From The Sea", so startet die Platte mit Musik, die sehr "sympathisch" klingt, sehr entgegenkommend, der Gesang geht ein wenig in Richtung Van Morrison, auch die Stimmung ist ähnlich wie einige dessen Songs, und das gilt nicht nur für den Auftaktsong. Ich bemerke einen fein austarierten Einsatz der Instrumente, verschiedene Gitarren bestimmen das Klangbild, gestaltend mehr im Hintergrund, oft elegant federnder Rhythmus und recht oft auch eine feine Schippe einer Mischung aus Country und Alternative Country draufgeschüttet, da pluckert ein Banjo, da wimmert eine Pedal Steel und eine Country Fiddle wird mit wehmütigem Ausdruck gestrichen.
So entstanden acht Songs mit einem großen Sack voller Emotionen und Gefühl ausgestattet, Musik, die rasch die Seele nicht nur berührt, sondern ganz tief in sie hineinkriecht. Ach, ich liebe solche Produktionen, wie sie heute leider nur noch ganz selten vorkommen. Es sind die Authentizität und die Tiefe des Vortrags, Musik, die ansprechend ist, die überzeugend dargeboten wird und voller Ehrlichkeit strahlt. So wird sie rasch zu "einem guten Freund", den man gern ständig um sich haben möchte. So wird es auf jeden Fall zu mehreren Hördurchgängen kommen, denn dieser emotional geprägter Ausdruck vieler Songs bereitet ein angenehmes Kribbeln im Körper, das man bis in die Finger spüren kann. Besonders anrührend wird es mit dem letzten Song, "Sorrow", eine wunderschöne, auch traurig wirkende Ballade, die, zudem mit Streichern unterlegt, für ein ganz besonderes Kribbeln sorgt.
Und so stelle ich im Verlauf der Platte immer wieder fest, dass mich Todd Partridge gesanglich wirklich oft an Van Morrison erinnert, musikalisch halt mit diesem typischen US-amerikanischen Anstrich, vor Allem ausgedrückt durch die sehr einfühlsam agierenden Musiker, und das wiederum führt mich assoziativ dann erneut zur Musik von Robert Earl Keen, die dieser vornehmlich in den späten Achtzigern vorlegte, und ich erlaube mir, Autumn Never Knows ganz nach vorn in die erste Reihe vergleichbarer Produktionen des Genres zu stellen. Und nicht umsonst steht diese Platte bei Hemifran diese Woche als "Album Of The Week" auf der Webseite...
Trackliste
2 Where the Highway Meets the Sky
3 Sioux Falls
4 Wood
5 Lucy Brown
6 Junk Train
7 Blessing
8 Sorrow
Besetzung
Jay Foote (Fender bass)
Kathryn Severing Fox (violin / viola)
Chris Hansen (pedal steel)
Bryan Vanderpool (drums / percussion /background vocals / guitar / banjo)
Sarah Vanderpool (keys / organ / background vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |