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Der Blum

Was Bleibt

Info Musikrichtung: Fusion VÖ: 23.06.2023 (unserallereins) Gesamtspielzeit: 34:55 Internet: https://www.derblum.com/ https://unserallereins.com/ https://bite-it-promotion.de/

Hinter Der Blum steckt Jörg Holdinghausen, einst in der deutschen Indie-Szene tätig und Bassist und Co-Autor bei Judith Holofernes. Mit dem Saxofonisten Benno Schmitz schuf er Das Blum mit dem Ergebnis dieses Debüt-Albums, Was Bleibt. Zur Seite stand den Beiden noch der Schlagzeuger Marlon Bowden.

Gleich der erste Song, "Toyboy", klingt "anders". Musikalische Annäherung an die Musik des Balkans, Anflüge von Jazz und Jazzrock, und, im Laufe der Platte mit zehn Songs verdichtet es sich, zusätzliche Spuren von Rock, Pop und das Alles im Independent-Gewand. Holdinghausen singt eigentlich nicht unbedingt, mehr spricht er die Texte, daher wohl auch die Angabe im Line-up, "Stimme". Dazu spielt er einen recht vordergründig präsentierten Bass mit flüssiger Spielweise, der den Songs einen besonderen Anstrich verleiht.

Ist es tatsächlich der Bass bei "War ja klar", von dem jene Passagen stammen, die eigentlich wie eine Gitarre klingen? Oder hat man das Instrument im Line-up schlichtweg unterschlagen? Denn zum Beispiel auf dem Titelsong höre ich den Einsatz eines Wah-Wahs. Interessant ist diese Kombination auf jeden Fall, und obwohl die Stimme von Holdinghausen zwar überwiegend zum "Vorlesen" der Texte verwendet wird, ergibt dieses zusammen im Rahmen des Fusionsgedankens eine neue Ausrichtung, die mir so gestaltet sonst nicht bekannt ist.

Sehr angenehm empfinde ich, dass man sich doch recht nahe daran hält, den Songs einen Charakter in Richtung Jazz-Fusion zu verpassen, denn das gibt hinsichtlich der Arrangements etwas mehr Freiraum, als hätte man sich starr an Rock orientiert. So wirkt das Ganze sehr eigenwillig, einzigartig und individuell, abseits jeglichen Mainstreams, egal, aus welchem Genre. Und textlich hat man sich mitunter tief in poetischen Gedanken vertieft, die Texte können durchaus berühren und gedanklich mitnehmen.

Wolfgang Giese