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Mariana Flores

Alfonsina - Canciones Argentinas

Info Musikrichtung: Song VÖ: 06.10.2023 (Alpha / Note 1 / 2022 / Artikelnr. Alpha 366) Gesamtspielzeit: 60:55

Die Sopranistin Mariana Flores und Gitarrist/Theorbist Quito Gato wagen einen Ausflug aus ihrer musikalischen Heimat, dem Barock, hinein ins populäre Fach ihrer tatsächlichen Heimat Argentinien. Gemeinsam präsentieren sie eine Auswahl folkloristisch anmutender, jedoch im Satz überwiegend aus dem 20. Jahrhundert stammender Songs, deren Texte sich zumeist rund um die Traubenlese, die Sonne und die Liebe drehen. Das alles auch in Gatos differenzierten Arrangements noch immer mit einer nationaltypischen Beimischung aus Melancholie und Drama sowie der Würze, welche die für die Region Mendoza charakteristischen Form des zamba und der spanisch/hispanischen tonadas bieten.

Das beginnt mit dem titelgebenden Song von Ariel Ramírez (Alfonsina y el mar) fesselnd und vielgestaltig, geht jedoch im Laufe des Albums über in einen zu gefälligen, glatten Klang. Hier erweist sich Flores im Barockfach geschliffene Tongebung zum Teil eher als hinderlich, führt sie doch zu einer intonatorischen Reinheit, die gerade den zwischen Sprechen und Singen changierenden tonadas nicht gut tut. Etwas mehr an "Schmutz" und Erdanhaftung, an Rauch und Rotwein täte den Songs insgesamt gut, wenn sie in solcher Reihung vorgetragen werden. Das Artifizielle im Gesang treibt die Lieder paradoxerweise gefährlich nah an die Grenze zum Schlagerhaften.

Es ist eben etwas anderes, ein oder zwei solche Stücke als Zugabe nach einem barocken Programm zum Besten zu geben oder ein ausschließlich hierauf zugeschnittenes Album vorzulegen.

Sven Kerkhoff