Reviews
Marek Arnold's Artrock Project
Info
Musikrichtung:
Prog-Rock
VÖ: 14.07.2023 (Tempus fugit / SPV) Gesamtspielzeit: 76:55 |
So so, Marek Arnold hat nach über 60 Alben, die er in den unterschiedlichsten Kooperationen und Formationen aufgenommen hat, nun also sein erstes Solo(!)-Album am Start, wie er stolz in den Liner Notes vermerkt. Warum dauert es dann fast eine Viertelstunde die Besetzungsliste abzutippen? Sicher nicht nur wegen der vielen Instrumente, die der Meister selbst spielt. Allein neun GitarristInnen und elf SängerInnen (ein Mal in Personalunion) sind am Start. Dazu kommen Bassisten, Schlagzeuger, Keyboarder, Bläser, Streicher und ein Chor. Für eine eventuelle Solo(!)-Tour kommt Arnold unter zwei Reisebussen allein für die Musiker nicht aus.
So so, Marek Arnold hat also ein Artrock Project am Start. Nun ist das mit Genrebezeichnungen ja immer so eine Sache. Wenn ich Artrock höre, denke ich an Sachen, wie die Marillion der Post-Fish-Ära und mir beginnen die Füße einzuschlafen. Wenn ich Marek Arnold's Artrock Project höre, denke ich eher an Dream Theater, Ayreon oder Star One, also Prog-Rock oder gar Prog-Metal.
Und in diesem Kontext betrachtet hat Marek wohl eins der besten Alben seiner Karriere an den Start gebracht. Vor allem bringt er Akzente ein, die im beschriebenen Umfeld eher selten sind. Dass das tolle „Prog-Rock-Museum“ „No Place like Arirang” mit einem an Billy Joel erinnernden Piano beginnt, ist ja noch im Rahmen, aber vor allem die ungewöhnlichen Trompeten-Soli, die eher melodisch als akzentuiert sind, verleihen Marek Arnold’s Artrock Projekt ein eigenes Gepränge.
Oft werden in einzelnen Stücken nacheinander mehrere Register gezogen. „Papillon“ beginnt, als wäre es für ein Rock Musical à la Chess geschrieben, entwickelt sich dann aber zu einem der progmetallischten Stücke des Albums mit einem herrlich bissigen Gitarrensolo im Zentrum.
Das recht sanfte „Stay“, das mit Saxophon und Flügel beginnt, wäre - als gekürzter Edit – nicht das einzige Single-taugliche Stück auf dem Album. Auch „Leave me well alone“, das andersherum satt rockend beginnt und dann zu einer zum Wegschmeißen schönen Melodie, mit nur leichtem Hang zum Kitsch wechselt, würde sich eignen.
Starkes, äußerst facettenreiches Prog-Highlight!
Trackliste
1 Preview (1:48)
2 No Place like Arirang (12:45)
3 Review (1:49)
4 Stay (8:27)
5 A Time of Mystery (4:00)
6 Papillon (10:20)
7 Come away with me (4:23)
8 Cold Run (6:24)
9-14 Berlin 2049 (26:49)
9 Berlin (3:55)
10 Rain will fall 1 (4:32)
11 Leave well enough alone (5:10)
12 Rain will fall 2 (5:45)
13 Riding the Line (1:50)
14 Reason to lie (5:37)
Besetzung
Martin Fankhänel (Git, B)
Martin Schnella (Git, Voc)
Kalle Wallner (Git)
Luke Machin (Git)
Marcella Arganese (Git)
Gary Chandler (Git)
Jane Getter (Git)
Jörg Sweikowski (Git)
Stephan Pankow (Git)
Derek Sherinian (Keys)
Adam Holzmann (Keys)
Sean Timms (Keys)
Alex Grünwald (Keys)
Marius Leicht (Keys)
Luca di Gennaro (Keys)
Laurence Cottle (B)
Lars Lehmann (B)
Robert Brenner (B)
Marco Bernard (B)
Denis Strassburg (B)
Marco Minnemann (Dr, Perc)
Craig Blundell (Dr, Perc)
Sebastian Lanser (Dr, Perc)
John Macaluso (Dr, Perc)
Niklas Kahl (Dr, Perc)
Ulf Reinhardt (Dr, Perc)
Dominique Ehlert (Dr, Perc)
Simon Schröder (Dr, Perc)
Peter Jones (Voc)
Arno Menses (Voc)
Larry B. (Voc)
Manuel Schmid (Voc)
Anne Trautmann (Voc)
Zeynah Melanie Mau (Voc)
Kiri Marie Geile (Voc)
Eric Castiglio (Voc)
Andre Weller (Voc)
George Andrade (Voc)
Wilandes-Chor Wilsdruff (Voc)
Streicher und Bläser:
Steve Unruh
Markus Dreßler
Carmen Dreßler
Steven Tailor
Luis Márquez
Claude Lumley
Yakiv Tsvietinskyi
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |