Reviews

Heart Line

Rock´n´Roll Queen

Info Musikrichtung: AOR / Melodic Rock VÖ: 23.06.2023 (Pride & Joy / Soulfood) Gesamtspielzeit: 52:31 Internet: http://www.heartline-official.com

Mein Review zum Debüt Back In The Game hat Bandkopf Yvan Guillevic zwar bestimmt nicht gelesen, dennoch zeigen sich Heart Line auf Rock´n´Roll Queen genau in den Bereichen deutlich verbessert, in denen ich es mir gewünscht hatte. Geholfen hat dabei, dass das Line-Up stabil geblieben ist. Da sich an der stilistischen Ausrichtung (natürlich) nichts geändert hat, ist auch das neue Werk eine unterhaltsame Zeitreise in die Achtziger Jahre. Zu „Call Of The Wild“, einem in der Rockmusik besonders häufig verwendeten Songtitel, gehören dann auch typische Klischees wie die „Ohohoho“-Chöre. Die sind ob ihrer Simplizität vielleicht verzichtbar, aber genau so bringt man die Leute in Bewegung! Das war damals so und funktioniert auch über 40 Jahre später noch ohne Abstriche. Die Gitarre klingt hier nicht ohne Grund besonders virtuos: der französische Saiten-Star Patrick Rondat ist als Gast zu hören! In dieser Form haben seine Landsleute derartige Schützenhilfe nicht nötig, ist aber natürlich ein willkommener Farbtupfer und auch so etwas wie ein Ritterschlag!

Beim Hören der 12 Songs fällt sofort die verbesserte Interaktion von Gitarre und Keyboards positiv auf. Im von einer leicht ätherischen Atmosphäre durchzogenen „Living My Dreams“ sind beide Instrumente besonders harmonisch aufeinander abgestimmt. Dagegen klingen die Tasten bei „Reach For The Stars“ passend zum Titel zwar dezent hymnisch, werden dabei aber nicht pathetisch oder kitschig.

Mein Urteil über den Erstling lautete: „Schön anzuhören, aber nicht herausragend.“ Rock´n´Roll Queen ist dagegen deutlich rockiger und mitreißender ausgefallen! Auf dem Balladensektor ist zwar noch nicht alles Gold was glänzt, weil die Resultate zu beliebig ausfallen und ihnen einfach das Besondere fehlt, aber bei den Rocksongs ist der Spaßfaktor hoch genug für 14 Punkte. Wegen der exzellenten, akzentuierten Gitarrenarbeit, auf die man sich losgelöst von der Qualität des jeweiligen Songs immer freut, mache ich 15 draus!

Michael Schübeler