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Baffo Banfi

Hearth (The IC Years, CD 2)

Info Musikrichtung: Elektronika italiana VÖ: 30.06.2023 (1981) (MiG) Gesamtspielzeit: 44:12

Zwei Alben hat der italienische Elektroniker Baffo Banfi Anfang der 80er auf Klaus Schulzes IC Label veröffentlicht. Beide wurden nun in Form einer Doppel-CD vom hannöverschen Label MiG wieder zugänglich gemacht. Das Debüt Ma, dolce Vita haben wir in der vergangenen Ausgabe vorgestellt. Nun folgt Hearth. Der Titel ist eine Chimäre aus Heart und Earth, den Überschriften, die Banfi den beiden LP-Seiten gegeben hat.

Rein äußerlich dominieren die Unterschiede. Ma, dolce Vita war pure Elektronik, zu fast 100% von Banfi selbst erzeugt. Auf Hearth erscheint ein Quartett, in dem neben Banfi ein Gitarrist, ein Drummer und ein Bassist aktiv sind.

Der Italiener behält die Fäden aber in der Hand. Auch Hearth ist ein klares Elektronika-Album. Aber es rockt und lacht mehr als das Debüt. Man hat den Eindruck, dass Banfi in dieser Besetzung sein italienisches Temperament stärker einbringen kann, ohne etwas an die Mitspieler abzugeben. Individuelle Akzente setzt dabei vor allem der Bassist Maurizio Anesa, mit seinem slappenden Bass beim Opener oder den deutlichen Akzenten bei „Dancing on the Ship Earth“.

Hearth startet gleich mit dem rockenden „Indian“, der wesentlich treibender als das Debüt regelrecht tanzbar ist. Das setzt sich mit „The incredible Doogy“ fort. Das etwas monotone Stück geht geradezu in die Richtung eines Disco-Gestampfes, hat aber regelrecht Humor. Ich könnte es mir als Soundtrack für einen Animationsfilm vorstellen – gerade wegen der gewissen Künstlichkeit das Sounds.

Das klassisch elektronisch beginnende „This was you“ steigert sich sehr fröhlich, so dass es fast den Charme einer elektronischen Drehorgel bekommt und sich am Ende auch noch mit einem fulminanten E-Gitarren Solo schmückt.

Norbert von Fransecky