Reviews
1952
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 26.05.2023 (Cottage Sound) Gesamtspielzeit: 54:17 Internet: https://www.stevemednick.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
Auch Steve Mednick stellte sich bereits einige Male bei uns vor, zuletzt war das 2012 mit Two Days After Yesterday. Meines Wissens war er danach jedoch nicht inaktiv, sondern die wohl letzte Veröffentlichung stammt aus 2019.
Nun, im Jahre 2023, heißt es 1952. Möglicherweise hat der als Rechtsanwalt tätige und in New Haven, Connecticut lebende Musiker nicht so viele Fälle zu bearbeiten gehabt, stellt er auf der CD doch gleich zwanzig neue Songs vor? Doch irgendein Fehler hat sich wohl eingeschlichen, denn angezeigt werden mir durch den Player nur zwölf Titel. So verzichte ich hier auf eine Auflistung von Titeln, weil ich hierzu unterschiedliche Angaben fand, auch mit elf Songs.
Im Zeitraum von sechzehn Jahres ist 1952 das bereits zwanzigste Album des Musikers. Möglicherweise bezieht sich der Albumtitel auf das Geburtsjahr von Mednick? Passt, weil er im letzten Jahr 70 Jahre alt wurde. So kann man möglicherweise davon ausgehen, dass sich die Texte der Songs mit seinem Leben beschäftigen.
So bemerkt Mednick im Innenteil des Covers so ungefähr: "Dann gibt es da noch die Figur in einem Roman von Dennis Lehane, die sagte: 'Ein Mann besteht aus den Geschichten, die er über sich selbst erzählt, und die meisten dieser Geschichten sind Lügen.' Schauen Sie niemals zu genau hin. Wenn Sie seine Lügen aufdecken, wird es Sie beide demütigen. Am besten lebt man einfach mit dem Bullshit.“
Nun, letztlich bleibt Einiges auch ein wenig geheimnisvoll, und das hat der Mann in eine angenehme und zugängliche musikalische Ausführung gepackt. Einst hatte ich einmal bemerkt, dass ich seine Gesangsleistung nicht für die beste hielt, allerdings auch, dass das Zusammenspiel aller Elemente ein besonderes Etwas ergab, das dem Musiker eine Art Wiedererkennungwert gab.
Nun, ich muss mich verbessern, denn offensichtlich hat sich Steve verbessert. Noch immer sicher nicht der beste Sänger, jedoch verfügt er nun über einen Ausdruck, der berühren kann, sehr emotional beladen ist und mit einem Tick heisere Rauheit, bei einem Song auch ein wenig an Bob Dylan erinnernd, ein Ausdruck, der zusammen mit der einfühlsamen Interpretation durch ihn und die übrigen Musiker eine Einheit bildet, die überzeugen kann.
Dabei wechseln sich die Stimmungen der Songs ab, sehr balladesk und berührend bis flott rockend und mitreissend, so finden wir gute Abwechslung, einige Titel erinnern mich an Musik der Siebziger, an Songs von Rodney Crowell oder Guy Clark zum Beispiel.
Trackliste
Besetzung
Karl Allweier (guitar, bass, vocals, lead guitar)
Brett Calabrese (lead guitar on 4 songs, keys on 1 song)
Issac Civitello (drums, percussion, keys, guitar, vocals, lead guitar)
Ashley Bathgate (cello)
Seth Adam (vocals)
Falshyuyy Holos (vocals)
Eddie Seville (vocals, harmonica)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |