Reviews

Bach, J. S. (Steger)

A tribute to Bach - Konzerte und Kammermusik für Blockflöte

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 08.09.2023 (Berlin Classics / Edel / CD / 2021 / Artikelnr. 0303072BC) Gesamtspielzeit: 77:20 Internet: Maurice Steger

Wer ein hinlänglich abwechslungsreiches Bach-Blockflötenalbum präsentieren möchte, muss schon ein wenig tricksen. Aber es ist mittlerweile eine Binse, dass Bachs Musik gut gemachte Transkriptionen ohne weiteres verträgt und die Einrichtung für unterschiedliche Besetzungen auch schon zur Zeit des Leipziger Meisters Usus war. So begegnet man hier eingangs dem Cembalokonzert BWV 1053, in der Version für Oboe bereits hinlänglich bekannt, diesmal als Flötenkonzert. Das wirkt brillant und im Zusammenklang durchaus stimmig, fordert aber in den Ecksätzen eine fast schon aberwitzige Virtuosität und Atemtechnik. Wenn jemand das im notwendigen Maße mitbringt, dann der Schweizer Maurice Steger. Auch seine hohe Kunst vermag allerdings nichts daran zu ändern, dass das Concerto in dieser Fassung durch die nahezu vollständig spiegelbildliche Übertragung des Cembalopartes auf das Holzblasinstrument etwas Hektisches und - paradoxerweise - Atemloses bekommt.

Die Blockflötensonaten in g-moll und E-Dur (im für Bach ungewohnt galanten Duktus) schaffen hierzu ebenso wie das Ricercar aus dem Musikalischen Opfer ein kluges Gegengewicht und geben auch Raum für einen erzählerischen Ton. Das Arrangement der eigentlich für Orgel gesetzten Triosonate d-moll verteilt die drei Stimmen auf je eigene Instrumente (Blockflöte, Violine, Cello/Viola da gamba), was dem Stück zwar eine gewisse Farbigkeit hinzufügt, ihm aber zum Teil auch seinen inhärenten Charme nimmt.

Den glänzenden Abschluss bildet das Concert F-Dur für Cembalo und zwei Blockflöten - ein Original von des Meisters eigener Hand und damit in Wirkung und Stimmigkeit natürlich unübertroffen und unübertroffen natürlich. Das bestens disponierte La Cetra Barockorchester Basel zeigt dabei gemeinsam mit Steger einen eleganten Schwung und präzisen Zugriff.

Sven Kerkhoff