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Reviews

Dan Wilson

Things Eternal


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 19.05.2023

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 66:32

Internet:

https://www.danwilsonguitar.com/
https://mackavenue.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Der Gitarrist Dan Wilson wuchs in Ohio auf und mit Einflüssen von Wes Montgomery, Charlie Christian, Joe Pass und George Benson, um nur Einige zu nennen, und damit ist die Latte doch recht hoch gesetzt.

Aufgewachsen ist er jedoch in der Kirchengemeinde des Heimatortes, und kam somit mit Gospel in Berührung, und wenn man dann noch Einflüsse aus Blues und Jazz allgemein hinzuzieht, dann liegt die Möglichkeit nahe, dass sich daraus ein relativ eigenständiger Stil entwickelt haben könnte.

Darüber hinaus kann er auf Zusammenarbeiten mit Musikern wie Eric Marienthal, Russell Malone, Les McCann, Jeff Hamilton und David Sanborn zurückblicken. Durch die Zusammenarbeit mit Joey DeFrancesco konnte er sich in diesem speziellen Umfeld der Tradition Orgel/Gitarre etablieren, hier käme dann wieder Wes Montgomery ins Spiel, der ja auch mit Jimmy Smith zusammenarbeitete.

An Joey DeFrancesco erinnert der Protagonist dann auch gleich zu Beginn des ersten Songs mit einer Sprachnachricht des verstorbenen Organisten, begleitet wird der Gitarrist auf "Sticology" von Phillip K. Jones II jedoch von Glenn Zaleski mit dem Fender Rhodes. Zwei Songs mit Orgelbegleitung gibt es jedoch auch mit den beiden letzten Stücken, Theron Brown spielt hier auf.

Die Songauswahl auf der aktuellen, seiner inzwischen vierten Platte, Things Eternal, ist recht bunt gemischt. So gibt es neben nur zwei Eigenkompositionen (#2, 6) ausschließlich Fremdkompositionen, unter anderem frischt Wilson solch einen Klassiker wie "Eleanor Rigby" (Lennon-McCartney) auf und bedient sich einiger Songs von Jazzkollegen wie Freddie Hubbard (#7), Herbie Hancock (#9) oder McCoy Tyner (#5). Aber auch Saxofonist Michael Brecker ist vertreten (#11), sowie Stevie Wonder (#8) und Sting (#12) wurden berücksichtigt.

Ich stelle fest, dass, unabhängig davon, von wem der jeweilige Song stammt, alle eine recht einheitliche Bearbeitung erfuhren und sich somit in ein durchgängig gleichgestaltetes Gesamtbild einfügen. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass die Musik vehement und kraftvoll swingt, Drummer Throckmorton führt das sehr locker aus. Neben dem Protagonisten als hervorragenden und sehr flüssig spielenden Solisten ist es Zaleski mit dem Fender Rhodes, der einfühlsame Soli vorlegt. Gelegentlich gibt es auch ein Solo des Bassisten Brandon Rose und auch Throckmorton meldet sich mal zu Wort.

Gastbeiträge auf einigen Songs runden das Bild sehr gut ab und bringen ein wenig Abwechslung in die ohnehin bereits abwechslungsreiche Atmosphäre. Die Eigenkomposition "Things Eternal" ist eine schöne Ballade, gesungen von Jessica Yafanaro, und die übrigen beiden Gesangsbeiträge sind die Songs von Stevie Wonder (#8), wo der Leadsänger (Durrell LeGrair) gesanglich sehr stark an den Komponisten erinnert, und "Let Your Soul Be Your Pilot", das ein wenig Gospel-Feeling transportiert.

Ich kann gar nicht genau ausdrücken, welcher der genannten Gitarristen den meisten Einfluss ausgeübt haben mag, denn Wilson spielt mit einem sehr klaren und weichen Stil, am ehestens muß ich an George Benson denken. Schließlich legt Wilson mit seinem Album ein solches mit einer modernen Spielart des Jazz vor, einige Elemente der Fusion-Bewegung beinhaltend, sehr frisch, sehr lebendig, sehr ausdrucksstark und mit viel Seele.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Sticology
2 Since a Hatchet Was a Hammer
3 Eleanor Rigby
4 For Tomorrow Bass Intro
5 For Tomorrow
6 Things Eternal
7 Bird Like
8 Smile Please
9 Tell Me a Bedtime Story
10 Pilgrimage Intro
11 Pilgrimage
12 Let Your Soul Be Your Pilot

Besetzung

Dan Wilson (guitar)
Glenn Zaleski (Fender Rhodes)
Brandon Rose (bass)
David Throckmorton (drums)
Theron Brown (organ - #11, 12)
Nigel Hall (vocals - #12)
Durrell LeGrair (vocals - #8, 12)
Tommy Lehman (vocals - #8, 12)
Jessica Yafanaro (vocals - #6, 8, 12)
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