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Reviews

Gregory Page

Modern Man


Info

Musikrichtung: Indie Pop

VÖ: 19.05.2023

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 39:57

Internet:

https://www.gregorypage.com/
https://hemifran.com/news/

Der US-amerikanische Singer/Songwriter Gregory Page wurde 1963 in London geboren und ist armenisch/irischer Abstammung, beide Elternteile waren Musiker, die Mutter sang und spielte Saxofon und der Vater war Popsänger. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr lebt Page in den Vereinigten Staaten von Amerika, in jener Zeit lernte er Gitarre und begann zu dichten. So soll er die Musik von James Taylor und Paul Simon geliebt haben, interessierte sich aber auch für Leonard Cohen und Nick Drake.

Seit den Neunzigern veröffentlicht er regelmäßig Platten, die letzte, "One Hell Of A Memory", erschien 2020 und war recht folkig geprägt, auch mit keltischer Ausrichtung. Unterstützt wurde er bei dieser Produktion von Jason Mraz, dem US-amerikanischen Singer/Songwriter. Auch er ist wieder dabei auf der neuen Platte, Modern Man, mit diesem merkwürdigen Cover, der Protagonist mit einem futuristisch aussehenden Helm und in der Hand ein Instrument, ein sogenanntes Omnichord, dieses elektronische Musikinstrument, dass von Suzuki hergestellt wird. Bedient wird dieses durch Tasten und einen berührungsempfindlichen Sensor, das soll wohl Klänge ergeben wie bei einer Zither oder einer Harfe. Rhythmen kann das Gerät auch erzeugen, die klingen dann wie etwa diese seltsamen Rhyhtmusgeber der Achtziger, wie sie seinerzeit auch von Casio zu hören waren.

Nun ja, das klingt ja so, als würde die Musik dieser Platte in eine ganz andere Richtung wandern, zumal Page dieses Mal keine Gitarre zur Hand nahm und auch kein Gitarrist an Bord ist. Den Angaben der CD-Verpackung ist zu entnehmen, dass Page jeden Knopf dieser batteriebetriebenen Autoharp entdecken will und seine mitreisenden Passagiere auf einen Weg hinter den Sternen mitnehmen und sie sicher zurück nach Hause führen möchte. Nun, dieser Sound klingt in der Tat recht merkwürdig und auch futuristisch und spacig. Der Raum ist erfüllt vom wabernden Sound des Omnichords, Bass, Piano und Schlagzeug sind dazu die natürlichen Zutaten.

Und so liest man auf der Webseite des Promoters zu diesem Album: Gregory Pages neues Album "Modern Man“ stellt eine unerwartete scharfe Linkswende eines ohnehin schon musikalisch vielfältigen und produktiven Künstlers dar, der uns nun eine texturreiche, klanglich neugierige und zuweilen düster-humorvolle Übertragung von Audiomöglichkeiten präsentiert.

"The World's Gone Mad", der Auftaktsong, hier finden wir im Text bereits kraftvolle Aussagen zum Zustand dieser Welt: We need a fast connection to keep up the pace, Speeding through each day and night, Now we’re running out of space for satellites, On the superhighway there’s no slow lane, No radar guns, no red stop signs, We can never win this modern race, Up online .The world’s gone mad, What shall we do? (Auszug)

Verpackt sind die Texte in teils eigentümlich wirkende Arrangements, so klingt der Titelsong wie ein Song aus dem Zirkus oder vom Rummelplatz, und bei "Fall Into You" erklingen Sitar und indische Perkussion. "Dinner And A Movie", das vom Genuss von Pizza und Diät-Coke berichtet, wird dann wohl auch von der Rhythmik des Omnichords bestimmt, richtiger Plastiksound im Stil der Achtziger. "Low Then High" ist einer jener Songs, die noch recht "normal" klingen, bei "A Modern Love Story", das von einer Waffel mit Eis berichtet, die der Protagonist gar nicht verdient hat, versetzt das Omnichord den Song in eine swingende Plastik-Stimmung, meine Güte, ist das skurril...

Auch der "Plan B" klingt nicht anders, und nach einem dahinschwebenden "Are You Ready" (no pills, no depression... erklingt dann noch ein Bonus-Track, "Stars Above You", hier nun der Protagonist ganz allein mit seinem Omnichord, und man hat schon fast schon das Gefühl, man solle hier veräppelt werden, so merkwürdig klingt das hier, fast wie eine Parodie auf eine längst vergangene Ära, als man versuchte, mit einem Casio zu experimentieren, Weltraumsound anno 1980...., zum Schluss des Songs dann noch ein zischender Ton, so dass man die Befürchtung hat, die CD hätte sich jetzt selbst zerstört, aber nein - sie läuft noch...



Wolfgang Giese

Trackliste

1 The World's Gone Mad
2 F The Future
3 Modern Man
4 Fall Into You
5 Dinner And A Movie
6 Low Then High
7 Let's Escape
8 Disconnected Dreams
9 A Modern Love Story
10 Plan B
11 Are You Ready?
12 Stars Above You (bonus song)

Besetzung

Gregory Page (vocals and omnichord)
Jason Mraz (synthesizers)
James East (bass)
Enrique Platas (drums and percussion)
Josh Weinstein (piano)
Chithrine Nirupama (sitar)
Leonard Patton (backing vocals)
Dave Page (percussion - #4)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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