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Mia Aegerter

Bye Bye Mein Altes Ich

Info Musikrichtung: Liedermacherin/Pop VÖ: 12.05.2023 (Vagabundin Records) Gesamtspielzeit: 41:15 Internet: https://www.miaaegerter.com/ https://bite-it-promotion.de/

Heute stelle ich die Schweizer Pop-Sängerin und Schauspielerin Mia Aegerter vor. Die 1976 Geborene wuchs in einer Musikerfamilie auf. Selbst studierte die Protagonistin in München Gesang, Tanz und Schauspiel.

Aus musikalischer Sicht mögen sich Einige vielleicht noch an das Jahr 2005 erinnern, als sie an der Deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahm. Nun hat die Künstlerin mit Bye Bye Mein Altes Ich bereits ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht, gleichzeitig ist es ihr zweites Album in hochdeutscher Sprache. Alle Texte der zehn Songs sind im separaten Booklet abgedruckt und laden ein zum Mitlesen während des Zuhörens.

Mit "Tanz der Angst" wird das Album mit dramatisch auftretenden Streicherklängen eingeleitet, eine Gitarre setzt ein und damit auch der Gesang. Erst bei etwa 2:40 Minuten setzt dann auch der Rhythmus ein, und so entwickelt sich der Song langsam, und dabei immer sehr einschmiegsam und einfühlsam von den Streichern begleitet. Mia singt sehr überzeugend davon, wie sie mit der Angst tanzt, insgesamt wird dieses Thema sehr passend musikalisch umgesetzt. So wirken die Texte insgesamt sehr alltagsnah, ich denke, Viele werden sich identifizieren können mit dem einen oder anderen Song.

Es ist angenehm, wie sich Mia Aegerter mit ausdrucksstarker und klare Stimme, stets ein wenig mehr (mitunter zu viel) zurückhaltend als vorwärtspreschend, den Gefühlen vieler Menschen nähert und somit einen Tick Zeitlosigkeit präsentiert. Die Musik ist durchgehend recht ruhig gehalten, emotionsgeladen und wirkt somit recht direkt und spricht desgleichen auch entsprechend an. Schönheit, Zufriedenheit, Melancholie, vieles strahlt die Musik aus, viele Nuancen bestimmen die Gestaltung einiger Songs auf elegante Weise, allen voran natürlich diese schönen Streicherarrangements. Julian Meyer-Hauff, der auf "Mein Herz gehört mir schon lang nicht mehr" mit der Trompete ein Solo beisteuert, hätte ich gern noch auf weiteren Songs gehört, er bereichert den Sound sehr passend.

Es ist erfrischend, deutschsprachige Musik zu hören, die sich nicht unbedingt in die Masse Vieler einzureihen läßt, die ich gern als Protagonisten "Neuer Deutscher Weinerlichkeit" bezeichne. Das gilt gleichermaßen für die Musik als auch die Texte, die auf ihre Art und Weise sehr ehrlich und direkt ansprechend wirken.

Wolfgang Giese