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Niclas Abrahamson

Låtar i livets närhet

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Folk Rock VÖ: 12.05.2023 (Kakafon Records) Gesamtspielzeit: 50:37 Internet: https://www.niclasabrahamsson.se/ https://www.kakafon.com/ https://hemifran.com/news/

Mit Låtar i livets närhet kann ich ein Debüt-Album vorstellen. Aufgenommen wurde es von Niclas Abrahamson, einem schwedischen Musiker, der seit den späten Achtzigern aktiv ist und bisher lediglich eine Single (2015) und eine EP (2017) veröffentlichte. Der Protagonist beschäftigte sich musikalisch mit solchen unterschiedlichen Richtungen wie klassischem Klavier und Mitwirken in Post Punk-Bands.

Auf dem Album finden wir zehn Songs, die allesamt in schwedischer Sprache vorgetragen werden, schlecht für einen internationalen Einstieg. Dennoch habe ich herausfinden können, dass sich die Songs thematisch um solche Dinge kümmern, wie sie uns Allen tagtäglich begegnen können. Da geht es unter anderem um Beerdigungen, Kinder, Scheidungen, Stress, Depressionen, Entspannung bei einer Tasse Kaffee und um eine alte Strickjacke.

Musikalisch verpackt hat Abrahamson das Ganze in ein buntes Gewand von Pop, Rock, Folk und dazu trägt er vor mit einer sehr harmonisch und freundlich geprägten sympathischen warmen Stimme, unterstützt im Wesentlichen vom Multi-Instrumentalisten Johan Ludvig Rask. Dazu gesellen sich einige Gäste, die mit Instrumenten wie Cello, Trompete und anderen das Gesamtbild sehr einfühlsam abrunden.

Ja, einfühlsam, harmonisch, melodisch, das sind Attribute, die die Musik der ganzen Platte auszeichnen, derart sanft fließen die Songs dahin, ohne Hast und Unruhe. Und dabei entwickelt sich eine großartige Schönheit, die sehr nah geht und den Solarplexus warm werden läßt. Solche Musik trifft man heutzutage doch recht selten an. Daher empfehle ich dringend, diese Platte noch einmal in englischer Sprache aufzunehmen und weltweit zu verbreiten.

Der Sound ist sehr einheitlich gestaltet, so kann man nicht unbedingt den einen oder anderen Song als besonders hervorheben, vielmehr liegt die Stärke in den Nuancen und der Verwendung einzelner Instrumente auf einigen Songs, wie es auf den Tracks 3, 6, 7, 9 die Trompete von Karl Fimmerstad ist, oder ganz besonders warmherzig und wirklich wunderschön wird es bei den Tracks 1, 3, 5, 8, wenn das Cello von Amanda Bjursell Plumeyer erklingt. Diese Atmosphäre beeindruckt über die gesamte Spielzeit von etwa fünfzig Minuten und ist ein Ruhe stiftendes Juwel in dieser hektischen Zeit.

Wolfgang Giese