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Werke für Streicher
Info
Musikrichtung:
Moderne / Streichorchester
VÖ: 07.07.2023 (Alpha / Note 1 / CD / DDD / 2021 / Alpha 1006) Gesamtspielzeit: 70:20 |
GRENZERKUNDUNGEN
Dieses Programm mit Werken der klassischen Moderne aus Estland und Polen demonstriert nicht zuletzt die eindrucksvolle Metierbeherrschung des von Dirigent Paavo Järvi gegründeten „Estonian Festival Orchestra“ – und hier insbesondere der Streicher, die bei den ausgewählten Stücken im Zentrum stehen. Die Klangkultur, die enorme dynamische Bandbreite und nicht zuletzt die Präzision, mit der der gespielt wird, sind den vorgestellten Kompositionen äußerst dienlich.
Eduard Tubins Tanzsuite „Kratt“ ("Gnom"), die 1961 entstand und auf seinem 1943 komponierten gleichnamigen Ballett beruht, verwendet estnische Volksmelodien und steht hörbar unter dem Einfluss von Stravinsky und Bartóks sowie des Neoklassizismus, wirkt aber vergleichsweise holzschnittartig. Die vom Anfang der 1960er Jahre stammende „Musik für Streicher“ hingegen frappiert mit energetischer Motorik und harscher chromatischer Gestik.
Ebenfalls neoklassizistisch im Stil eines barocken Concerto inspiriert, wenngleich reicher in den manchmal romantisch gefärbten Stimmungen, ist Grażyna Bacewicz‘ bis heute populäres „Konzert für Streichorchester“ von 1948.
Den herausragenden Abschluss mach Witold Lutosławskis UNESCO-preisgekrönte „Musique Funèbre“ zum Gedenken an Bela Bartók, die 1958 entstand. Insbesondere hier kann man über die feinst austarierte Dynamik staunen, die vor allem im Leisen die Grenzen der Hörbarkeit austestet.
Georg Henkel
Trackliste
Grażyna Bacewicz: Konzert für Streichorchester
Witold L Lutosławskis: Musique Funebre
Besetzung
Paavo Järvi, Leitung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |