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Atzko Kohashi / Tony Overwater

A Drum Thing

Info Musikrichtung: Chamber Jazz VÖ: 05.05.2023 (Jazz In Motion) Gesamtspielzeit: 54:00 Internet: https://www.atzkokohashi.com/ https://www.tonyoverwater.com/ https://www.martinaweinmar.de/

Ach, es ist ja erst ein Jahr her, dass ich die letzte Produktion dieses Duos vorstellte, 2022 hieß es Crescent, mit diesem Album präsentierten sich Atzko Kohashi / Tony Overwater. Ja, und musste ich angesichts des Titels an John Coltrane denken, und befanden sich dann auch noch gleich Songs der gleichnamigen Platte des Jazzers auf der Platte, so reduziert sich das beim aktuellen Nachfolger A Drum Thing auf einen Song, nämlich den Titelsong, der wiederum Bestandteil der genannten Platte von Coltrane ist, seinerzeit ein Feature für Drummer Elvin Jones.

Den Part von Saxofon und Schlagzeug übernehmen hier also Piano und Bass, hier ist es der letzte Titel der Platte. Doch auch zuvor, auf den zehn Songs davor, bedient man sich außer bei "Tale Of The Fisherman", das von Tony Overwater komponiert wurde, Kompositionen bekannter Jazzmusiker, siehe Tracklist. Die Titelfolge soll eine Ehrung bekannter Schlagzeuger darstellen, stammen doch auch einige der Songs von Schlagzeugern.

Die in Amsterdam lebende japanische Pianistin und der niederländische Bassist haben sich damit Songs angenommen, die bereits in den Originaleinspielungen ein hohes Mass an Individualität versprühen, und diese besonderen Kompositionen, die meistens von ruhiger Natur sind, werden durch das Duo ganz besonders gepflegt und neben der Stimmung der Originale mit zusätzlichem Charme und eigenem Anstrich veredelt.

Wunderschöne Melodien wie "Pastel Rhapsody" , freier Gestaltetes wie "Angel Voice", Swingendes wie "Blues In Motian" oder "Riff Raff" und dahintreibende Stimmungen wie in "Trieste" und "It Should've Happened A Long Time Ago / For Turiya" ergeben eine abwechslungsreiche Palette tiefen emotionalen Ausdrucks voller Schönheit und Klarheit, so wie ich es auch beim Vorgänger empfunden habe. Diese Aspekte offenbaren sich dann auch noch einmal im abschließenden Titelsong auf großartige Weise.

Wolfgang Giese