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Wham!

Echoes from the Edge of Heaven; The Singles

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 07.07.2023 (Sony) Gesamtspielzeit: 77:43

Wham! waren eine der erfolgreichsten Pop-Gruppen in der ersten Hälfte der 80er. Diese Compilation zeigt eindrücklich warum. Der Pop-Funk „Young Guys“ steigert sich mit dem packenden „Bad Boys“ noch einmal, während der „Wham Rap!“, die Debüt Single, nicht viel mehr war als eine blasse Sugarhill Gang Kopie.
„Club Tropicana“ zog völlig neue Saiten auf – fantastischer Karibik-Pop mit Bläserakzenten und schönem Bass-Intro. Der Retro-Pop „Wake me up before you go-go“ kommt differenzierter und ist das bisherige Highlight im Katalog.

Mit „Freedom“ legt die Band solide nach. Es folgt die Übernummer der Band. „Last Christmas“ trägt heute die Bürde, dass es vor allem in der Weihnachtszeit so extrem tot genudelt wird (obwohl es lediglich ein blasses Liebeslied- und in keiner Weise ein Weihnachtslied ist), dass man es kaum noch hören kann. Objektiv gesehen bleibt es aber eine wirkliche schöne Pop-Schnulze.

Bei „Everything she wants” wurden die Bläser gegen Synthie-Fanfaren ausgetauscht. Das Ergebnis ist eine eher blasse Pop-Nummer. Wer glaubt, dass Wham! ihr Feuer nun schon verschossen haben, wird eine Überraschung erleben. „I’m your Man“ ist eine mehr als solide Pop-Nummer. Dann aber folgt das dieser Compilation zu Recht den Namen gebende „The Edge of Heaven“, eine wirkliches Highlight, das Pop und Anspruch vorbildlich verbindet. Spitze!

Was folgt, ist redundant. Es ist selten sinnvoll, die CD-Kapazität auf Teufel komm raus voll auszunutzen.

Was diese Best of aber ins Mittelmaß drückt, ist die lieblose Präsentation. „11 Hit Singles … plus B-Sides and Remixes“ kündigt ein Aufkleber auf der eingeschweißten CD an. Was aber nun Hit-Single, B-Seite oder Remix ist, wird nicht verraten. Neun Singles werden mit Cover und Chart-Positionen im Booklet abgebildet. Das dürften neun der elf „Hit Singles“ sein; bei den anderen beiden, welche auch immer das sind, scheint es zum Hit dann wohl doch nicht gereicht haben.

Ansonsten bietet das Booklet einige Bilder und sehr eigenwillige Liner Notes. Eine Professorin äußert sich zu Wham!, wobei nicht verraten wird, ob sie Professorin für altiranische Teppichknüpfkunst, lunare Tektonik, oder Steuerstatistik ist. Was sie verrät, ist, dass sie seinerzeit ein kreischender Teenager war, der bei Wham! steil ging und die Band heute immer noch für nahezu genial hält.

Mit anderen Worten: Sony melkt mal wieder eine Kuh, ohne sonderlich viel zu investieren Den Spaß an der Musik muss das nicht mindern. Man kann die CD ja nach „The Edge of Heaven“ aus dem Player katapultieren.

Norbert von Fransecky