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Erin Kincaid

Freely

Info Musikrichtung: Pop VÖ: (Hit’n Run / Kawohl) Gesamtspielzeit: 21:07 Internet: http://www.erinkincaid.de

Erin Kincaid hat im wahrsten Sinn des Wortes „verschiedene Gesichter". Man vergleiche nur einmal die Photos auf dem CD-Cover und unter dem Clear Tray. Man kommt kaum auf die Idee, dass das dieselbe Frau sein soll. Auf der CD ist das zum Glück anders. Ein „Gesicht“, das deutschsprachige, das auf ihrem CD-Debüt für zwei der deutlichsten Ausfälle gesorgt hat, ist auf der jetzt nachgeschobenen EP Freely, die nur neues Material enthält, verschwunden. Auf Englisch tanzt sie nun gekonnt den Seiltanz zwischen Rock und Pop, erinnert mit ihrer rauen Stimme immer wieder an die 70er Pop-Queen Bonnie Tyler, ohne in deren plakatives Pop-Arrangement zu verfallen.

Der Opener und Titelsong ist das Highlight dieses Grenzganges. Es folgt ein überzeugender Rocker mit kraftvoller Gitarrenpräsenz, der aber weiterhin von Kincaids charismatischer Stimme beherrscht wird. Track drei springt genauso gelungen in die Gegenrichtung. I don’t know“ ist eine großartige Ballade, die eine derart ausdrucksstarke Stimme braucht. Aber Kincaid weiß sich auch zurückzuhalten, z.B. wenn sie Florian Sitzmann am Grand Piano die Bühne überlässt. Das folgende Gitarrensolo ist wohl von ihr selber gespielt. (Sie selber erscheint in der Musikerliste im Booklet nicht - und ein anderer Gitarrist ist mit Ausnahme der „additional Guitar“ bei “I believe in you“ nicht genannt.) Danach kommt das unauffällige Low-Light der EP bevor sich Kincaid nach gut 20 Minuten mit dem halbgelungenen Versuch einer Power-Ballade im Steinmann/Meat Loaf-Stil verabschiedet.

Die Texte drehen sich durchgehend um die befreiende und stärkende Erfahrung, die der Glaube an Gott vermittelt.

Norbert von Fransecky