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Weber, C. M. v. / Schubert, F. / Reinecke, C. (Hurel)

Nature Romantique

Info Musikrichtung: Romantik / Kammermusik VÖ: 07.07.2023 (Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2023 / Artikelnr. ALPHA 982) Gesamtspielzeit: 69:31 Internet: Juliette Hurel Hélène Couvert

Drei Jahrzehnte Künstlerinnenfreundschaft verbinden die Flötistin Juliette Hurel und die Pianistin Hélène Couvert. Grund genug, dies mit einem gemeinsamen Album zu feiern, einer CD mit "naturromantischen" Stücken. Für das Auftaktwerk, Carl Maria von Webers g-moll-Trio, haben sie sich Verstärkung durch die Cellistin Emmanuelle Bertrand geholt. Die Komposition wartet mit einem berückend schönen Eingangsmotiv und einigen originellen Momenten auf, zeigt aber vielfach auch bewusst naive Züge ins Bäuerlich-Musikantische, die sich mit melancholisch-sanglichen Passagen abwechseln. Die drei Musikerinnen vollziehen diese Stimmungswechsel ganz bruchlos und organisch.

Hier wie auch im weiteren Verlauf dominieren Hurels rauchig eingefärbter, angenehm natürlicher Flötenton und ihr lyrischer Ansatz das Geschehen. In Carl Reineckes programmmusikalischer Sonate für Flöte und Klavier "Undine" weiß die Flötistin wohldosiert dramatische Zuspitzungen zu setzen, bleibt aber - selbst im teils durchaus avantgardistischen Finale - im Erzählerischen unaufdringlich.

Wer den Begriff der Naturromantik aufruft, kommt um Schubert nicht herum. Er ist hier vor allem mit den selten zu hörenden Variationen über das Lied "Trockene Blumen" aus seinem Zyklus "Die schöne Müllerin" vertreten. Die Variationen sind nicht unbedingt Schuberts stärkstes Werk, aber eben gerade durch das für ihn ungewohnte Farbenspiel von Flöte und Klavier gleichwohl hörenswert. Und wenn am Schluss die entsprechende Transkription des Liedes selbst in herrlicher Tonschönheit und süßer Melancholie erklingt, bleibt kein Auge trocken.

Sven Kerkhoff