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Reviews

Joseph

The Sun


Info

Musikrichtung: Indie Pop

VÖ: 28.04.2023

(ATO)

Gesamtspielzeit: 33:07

Internet:

https://thebandjoseph.com/
https://atorecords.com/
https://www.pias.com/

Mit der Band Joseph stelle ich eine US-amerikanische Band aus Portland, Oregon, vor. Gegründet wurde die Formation von drei Schwestern, das sind Natalie Closner Schepman und die Zwillinge Allison Closner and Meegan Closner. In Eigenregie veröffentlichte man 2014 ein Debüt-Album, und mit The Sun ist die mittlerweile vierte Veröffentlichung erschienen.

Der Name der Band soll entstanden sein als eine Ehrung für die Stadt Joseph in Oregon und für ihren Großvater, mit dem Vornamen Jo. Das Debüt-Album wurde seinerzeit noch ganz spartanisch eingespielt, als Trio, begleitet von akustischer Gitarre und einer Fußtrommel. Mittlerweile ist die Instrumentierung gewachsen und The Sun wurde auch mit mehreren Musikern aufgenommen.

Und da habe ich doch mitunter tatsächlich den Eindruck, das man da beim einen oder anderen Song etwas zurückhaltender hätte sein können, denn die reduzierte Gangart steht den Damen etwas besser. Und das, vielleicht auch als Erinnerung an frühe Zeiten, mag der Song "Three More Hours" signalisieren zu wollen. Hier greift Natalie Closner zur Gitarre, und alle drei Schwestern singen gemeinsam dazu, und man hört einen ganz zarten Song, der ganz friedlich wirkt und die drei Stimmen in schöner harmonischer Einheit zusammen eine sehr angenehme Atmosphäre kreieren läßt.
Ansonsten meint es Christian 'Leggy' Langdon mit seinen diversen Keyboards und programmierten Sounds ein wenig zu gut, erstmalig im Titelsong auffallend. Gesanglich passt das natürlich auch ganz wunderbar, doch wird das Arrangement aus meiner Sicht zu stark nach vorn gemischt. Auch beim ruhigen "Don't Protect Me", ein an und für sich sehr schöner harmonischer Popsong, donnern die Drums recht heftig und nehmen dem feinen Song etwas von seiner Leichtigkeit. Beim "Slow Dance" klappt es dann besser, trotz des Einsatzes von Elektronik schwebt dieses Stück förmlich dahin und erfüllt den Raum mit seinem verhallten Sound, sehr gelungen!

Und wenn ich dann "Nervous System" höre, verspüre ich noch ein wenig mehr die Hinwendung zu niveauvoller Popmusik, einige Passagen erinnern mich nun gar an Wilson Phillips. Auf jeden Fall hat sich der Folk-Anteil früherer Tage wohl endgültig verabschiedet und eine Art Indie-Pop Einzug gehalten, mit einigen richtigen Ohrwürmern unter den zehn Songs. Und der Trumpf, den die drei Damen in den Händen halten, ist ihr vorzüglicher Harmoniegesang.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Waves Crash
2 The Sun
3 Fireworks
4 Don't Protect Me
5 Slow Dance
6 Nervous System
7 Tell Me About You
8 Kicking Up the Light
9 Three More Hours
10 Love Is Flowing

Besetzung

Natalie Closner (lead vocals, vocals, guitar - #9)
Allison Closner (lead vocals, vocals)
Meegan Closner (lead vocals, vocals)
McKenzie Smith (drums)
Joey Burns (bass)
Justin Chase (guitars, keys, piano)
Tucker Martine (percussion, drum programming)
Aaron Sterling (live drums, live percussion)
Christian 'Leggy' Langdon (drum programming, percussion, bass guitar, synth bass, acoustic guitar, electric guitar, piano, Prophet 6, dulcimer, Hammond B3, ambient vibes, live percussion, Juno 60, 808 bass)
Peter Mansen (additional drums)
Jessica Dobson (bass, guitars, piano, keys, acoustic guitar)
Timothy Young (guitars)
Abby Gundersen (violin)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger