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Reviews

Mozart, W.A. (Bezaly)

Flötenkonzerte


Info

Musikrichtung: Wiener Klassik

VÖ: 26.08.2005

BIS / Klassik Center Kassel (SACD (AD: 2005) / Best.Nr. 153901)

Gesamtspielzeit: 54:58

Internet:

BIS

Sharon Bezaly

UNGELIEBTES INSTRUMENT

Dass Mozart die Flöte nach eigenen Worten nicht leiden konnte und daher ungern für sie komponierte, ist hinlänglich bekannt. Der Popularität der entsprechenden Solokonzerte hat dies aber keinen Abbruch getan. Für ihre SACD hat die international mit diversen Auszeichnungen bedachte Flötistin Sharon Bezaly auf das (ohnehin schwächere) Konzert für Flöte und Harfe verzichtet und stattdessen die beiden anderen Konzerte noch um das Andante und das Rondo für Flöte und Orchester ergänzt.

Sharon Bezalys virtuoses Können ist enorm und zudem reizt sie mit langem Atem geschickt das gesamte Ausdrucksspektrum des Instruments aus. Sie scheut sich nicht, die Flöte auch einmal aufjuchzen und dann wieder flüstern zu lassen. Das von ihr eingesetzte Instrument, eine 24karätige Muramatsu-Goldflöte, sorgt dabei allerdings für einen recht technischen Ton, dem es bisweilen an Wärme mangelt.
Das Ostrobothnian Chamber Orchestra, ein finnisches Ensemble, begleitet solide und mit homogenem Orchesterklang. Mehr Pfiffigkeit und Witz hätte freilich nicht geschadet, um diesen gefälligen Werken den maximalen Reiz zu entlocken. Zu oft fällt man ins bequeme, liecht schlaffe Legato zurück.

Was die SACD (als BIS-Katalog-CD 2005 derzeit zum Sonderpreis erhältlich) als Besonderheit auszeichnet sind die Kadenzen, die für sämtliche Werke eigens vom Finnen Kalevi Aho komponiert wurden. Diese nutzen die Möglichkeiten der modernen Flöte ebenso bis an die Grenze, wie ein im Sinne der Moderne erweitertes harmonisches Spektrum. Mit Mozart hat es freilich wenig zu tun, wenn da plötzlich Klänge zu hören sind, die man eher bei Rimsky-Korsakow vermuten würde. Die Kadenzen lösen sich also weitgehend vom thematischen Material. Das ist bei freier Improvisation derselben verzeihlich, jedoch maniriert, wenn man sie in dieser Form auskomponiert. Vor allem zerfällt auf diese Weise jeweils der Satz. Der sich an die Kadenz anschließende orchestrale Schluß wirkt wie angeklebt und vollkommen unorganisch nach diesem Ausflug in andere Zeiten und Klangwelten.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-2 Flötenkonzert G-Dur, KV 313 23:38
4 Andante C-Dur für Flöte und Orchester, KV 315 06:26
5 Rondo D-Dur für Flöte und Orchester, KV 184 Anh. 05:45
6-8 Flötenkonzert D-Dur, KV 314 19:09

Besetzung

Sharon Bezaly, Flöte
Ostrobothnian Chamber Orchestra
Ltg. Juha Kangas
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger