Reviews
GIA
Info
Musikrichtung:
Meditative Klänge
VÖ: April 2023 (Eigenverlag) Gesamtspielzeit: 42:07 Internet: https://gilbertpaeffgen.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
Der 1958 in Würzburg geborene Gilbert Paeffgen lernte Schlagzeug im Alter von vierzehn und interessierte sich zunächst für Rockmusik und spielte auch in entsprechenden Bands. Als er einundzwanzig war, zog es ihn nach Bern und die musikalische Richtung änderte sich, auch durch das Zusammentreffen mit vielen anderen Musikern wie Paolo Fresu, Tony Overwater, Eric Vloeimans, um nur Einige zu nennen.
2021 hatte ich seine Produktion mit Susanna Dill vorgestellt. Neben dem Hauptinstrument, dem Schlagzeug, erweiterte der Protagonist sein Instrument um das Appenzeller Hackbrett, auf seiner aktuellen Soloplatte, GIA, spielt er jenes Instrument, hier genannt Hammered Dulcimer und Tubular Bells, auf einem Song ist auch seine Stimme zu hören. Wie nun der zusätzliche perkussionsartige scheppernde Sound auf "La Ride Libre" erzeugt wurde, wird nicht näher erläutert.
Doch ganz so allein hat man Paeffgen nicht gelassen, eimal spielt Lorenz Beyeler akustischen Bass und auf dem gleichen Song hört man Adrien Oggier mit dem Flügelhorn. (hier muss ich kurz korrigieren, denn im Booklet wird hierzu der Track 4 aufgeführt, doch tatsächlich spielen die Beiden auf Track 6) Doch zunächst muss man damit klar kommen, dass die ersten fünf Songs erst einmal nur vom Sound des Hackbretts erfüllt sind. Vergleichend kenne ich Ähnliches von Stephan Micus, der dieses Instrument gelegentlich auch eingesetzt hat. Paeffgen erzeugt meditativ wirkende Klangteppiche und läßt Raum für Gedanken, die sich inmitten dieser Ruhe einstellen und abschweifen können.
Bis auf drei Fremdkompositionen und zwei Traditionals liegen ausschließlich Eigenkompositionen vor, doch die jeweiligen Songs integrieren sich nahtlos und ohne, dass es auffällt, in den Gesamtkontext der vierzehn Stücke. Wie schon bei der Platte mit Susanna Dill ist dem Protagonisten auch hier erneut Musik voller Poesie und Schönheit gelungen, auf jeden Fall ungewöhnlich, und man sollte sich Zeit und Muße nehmen, sich der Musik zu widmen, denn, sofern man sich darauf einlassen und fallen lassen kann, wird man durchaus belohnt mit gut zweiundvierzig entspannenden Minuten.
Trackliste
2 GIA (3:37)
3 Das nahe Fremde (2:03)
4 Hymn Of Ordinary Motion (2:21) [Jerry Douglas]
5 Salamanderzeit (1:42)
6 Warum Syt Dir So Truurig (4:01) [Mani Matter]
7 Der Tanz des Mobilee (2:47)
8 La Ride Libre (2:43)
9 Laride (1:27) [trad. Bretagne]
10 Die Wolke fliegt vorbei (5:00)
11 Perlentaucher (3:43)
12 Loratoire (1:52)
13 Plateau (3:19)
14 My Love I Miss Her So (3:25)[Peter Ostroushko]
Besetzung
Lorenz Beyeler (acoustic bass - #6)
Adrien Oggier (flugelhorn - #6)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |