Reviews
Unconditional Love In Hi-Fi
Info
Musikrichtung:
Rock/Punk-Fusion
VÖ: 14.04.2023 (Mint Records) Gesamtspielzeit: 35:50 Internet: https://mieshaandthespanks.net/ https://bite-it-promotion.de/ https://mintrecs.com/ |
Yeah - geballte Wucht aus Kanada! Miesha & The Spanks, das ist eigentlich nur ein Duo, und zwar Sängerin/Gitarristin Miesha Louie und Schlagzeuger Sean Hamilton. Mit Unconditional Love In Hi-Fi haben die Beiden nun ihr drittes Album veröffentlicht. Einige Musiker helfen hier und da aus. Und? Ist das noch (oder schon?) Punk, ist das Retro-Garagen-Rock? Alternative/Indie Rock mit einer gelegentlichen Spur Glam Rock und Pop???
Nun, nach dem Opener "necwiyéwt", eigentlich nur ein kurzes Vorspiel, und mit "Dig Me Out" kann sich das Jede/r vielleicht selbst beantworten...Mich erinnert es spontan zunächst einmal an The Runaways, jener Hard Rock/Punk-Fusion-Formation, bei der auch Joan Jett mitspielte. Frech, rotzig, rasch einprägsame Melodien, frisch drauflos gespielt, ohne Mätzchen und großartige Arrangements. Kurzum, man kommt schnell auf den Punkt. Miesha's fett und satt gespielte Gitarre, es ist wohl eine Flying-V, setzt sofort Akzente, und stimmlich präsentiert sich die Dame(?) dann auch rotzfrech und mit dieser totalen Punk-Attitüde. Da werden natürlich bei mir auch ganz alte Erinnerungen wach, an Bands wie The Stooges oder MC 5.
Angesiedelt ist der Sound halt in den Siebzigern und Achtzigern. Wie man nachlesen kann, hat Miesha einen ganz besonderen Background, das ist die First Nation in Kanada, hier der Stamm der Secwépemc, ein Stamm, dessen Menschen auf eine leidvolle Geschichte zurückblicken. Inwieweit diese Einflüsse Einzug in die Texte gehalten haben, ist mir nicht bekannt. Das soll jedoch der Fall sein, wie es sich aus dem Pressetext ergibt. "Bear Kids" oder "Dig Me Out!" jedenfalls sollen wohl von den schrecklichen Auswirkungen der Internatsschulen auf die Kinder der indigenen Bevölkerung handeln.
Ansonsten finden sich indigene musikalische Elemente grundsätzlich nicht in der Musik, gelegentlich Passagen haben lediglich das eine oder andere kurz einfliessen lassen. Und die kurzen Zwischenpassagen mit den Titeln "necwiyéwt", "qwemins", "s7elkst" und "teksel7ilt" vertiefen die Thematik sollen sich auf die sogenannte "Treaty 7" beziehen, in der die Stämme bereits 1875 mit der britischen Krone Verträge abschlossen, die das Leben der First Nations in der Provinz Alberte bis heute prägen.
Trackliste
2 Dig Me Out (3:08)
3 So Mad (3:00)
4 Bully (3:26)
5 I Can't Wait (3:03)
6 It's My Year (2:55)
7 qwemíns (0:20)
8 GRLSROK (3:05)
9 Heart Is On Fire (2:36)
10 Bear Kids (4:03)
11 s7elkst (1:05)
12 Enough Is Enough (2:31)
13 teksel7ílt (0:11)
14 Mom Jeans // Mom Genes (3:47)
15 I Was Gonna (1:42)
Besetzung
Sean Hamilton (drums, vocals)
Daniel Farrant + Paul Rawson (additional instrumentation)
Dib Dooley, Tuula Gould, Cricket Gould, Aliyah Elkadri, Georgia Spring (Gang vocals - #8)
Sherry Woods (Jingle Dancing - #10)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |