Reviews
Guided By Love
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 07.04.2023 (Global Seepej Records) Gesamtspielzeit: 38:54 Internet: https://mikespine.bandcamp.com/album/guided-by-love https://www.hemifran.com/news/ https://globalseepej.org/ |
Mike Spine aus Seattle kann auf recht unterschiedliche Schaffensphasen zurück blicken. Spielte er 2001 noch Punk Rock mit der Band At The Spine, so war das 2010 dann Folk Rock mit The Beautiful Sunsets. Seit Mitte der Neuziger recht rege aktiv, wird er schon einige Zeit von The Underground All Star Band begleitet, so auch auf diesem, seinem bereits elften Studioalbum, Guided By Love.
Elf Songs haben Einzug gehalten und zeigen eine abwechslungsreiche Palette seiner Musik, jedenfalls in Ansätzen. Ansonsten sollen sich die Songs mit US-amerikanischen Machtstrukturen beschäftigen, mithin ein bunter Mix zwischen Korruption, Hass, Narzismus und Diskriminierung, und gleichzeitig will Spine wohl werben für positive Werte wie Solidarität und Empathie.
In Marokko startet die Platte mit "Tangier" (Tanger), mit dieser arabischen Einleitung. Doch schon bald wird es westlich, nur die Violine von Barbara Luna bringt noch ein dezent exotisches Element in diesen flotten und sehr melodischen Song, der sofort entgegenspringt mit seiner lebendigen Ausstrahlung! Rockend setzt sich die Fahrt fort mit "Smile On", auch das ist wieder ein Song, der mit seiner harmonischen Ausstattung sofort in die Seele kriecht. Dazu passt dieser angenehme und emotional berührende Gesang, ganz besonders fällt hier das Arrangement mit den Background Vocals positiv auf. So, wie diese Platte eröffnet, müsste sie eigentlich sofort die Charts stürmen!
"Pancho And Lefty, Part II" soll wohl offensichtlich ein Fingerzeig hin zu Townes Van Zandt sein, und dessen Song "Pancho And Lefty" aus 1972. Hier zeigt sich, insbesondere durch den Einsatz der Pedal Steel, ein herrlicher Ausdruck im Sinne von Outlaw Country, und das Slidegitarren-Solo von Jeff Fielder passt hier auch "wie die Faust aufs Auge", ein ganz herrlicher und schon fast rührselig und sehr intim melancholisch-traurig wirkender Song, der das Gemüt berührt.
Zwischen relativ weniger ausdrucksstarken Titeln schleicht sich dann hin und wieder ein besonderer ein, zum Beispiel "Tears Of Mexico", das gar einen Hauch von Surfmusik einschließt, dazu ein wenig Spaghetti-Western-Romantik, und das in flottem Tempo marschierend. Auf "Bloodless Eyes" spielt Lori Goldston Cello und es klingt alles ein bisschen wehmütig. "Good And Gone" bringt dann ein wenig Punk aus früheren Tagen ins Spiel und nach einer fast dahinschwebenden "Some Shows" gibt es zum Abschluss dann noch einmal einen sanft rockenden Song mit "Butterfly", in einem schleppenden Rhythmus, und noch einmal breiten sich angenehme harmonische Schwingungen aus.
Trackliste
2 Smile On
3 Pancho And Lefty, Part II
4 Never Sell Your Soul
5 Haunt On
6 Tears Of Mexico
7 Bloodless Eyes
8 No Man's Land
9 Good And Gone
10 Some Shows
11 Butterfly
Besetzung
Robert Bartleson (electric bass guitar)
Joey Prude (drums, percussion)
Lori Goldston (cello)
Jeff Fielder (guitars and mandolin, slide guitar)
Paul Brainard (pedal steel)
Johnny Sangster (lead guitar)
Barbara Luna (violin/piano/organ/backing vocals)
Ali Ippolito (piano/accordion/backing vocals)
Aaron Starkey (guitars)
Aaron Goodrich (backing vocals)
Joshua Lee Loomis (guitar)
Massimo Catalano (bağlama)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |