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Reviews

Debussy, C. (Franck, M.)

C’est l’extase – La Mer


Info

Musikrichtung: Impressionismus / Orchester & Gesang

VÖ: 02.06.2023

(Alpha / Note 1 / CD / DDD / 2022 / Alpha 981)

Gesamtspielzeit: 52:09

ÄSTHETIK & EKSTASE

Ein Zyklus mit Orchesterliedern von Claude Debussy auf Gedichte von Paul Verlaine? Zwar hat der umstrittene Poet den Komponisten schon früh inspiriert, dann aber zu klavierbegleiteten Liedern wie die „Ariettes oubliées“, die „Paysages belges“ oder „Aquarelles“.

Aus diesem Material hat der britische Komponist Robin Holloway ein neues Werk unter dem Titel „C’est l’extase“ zusammengestellt, das im wesentlichen aus den sechs „Ariettes oubliées“ besteht, deren erstes dann gleich den Titel für das gesamte Werk abgibt. Die Reihenfolge hat Holloway verändert, vier weiter Lieder eingefügt und orchestriert und dazwischen dann knappe Überleitungen sowie einen zweieinhalbminütigen Orchester-Epilog komponiert.
Die Neuschöpfung klingt freilich so authentisch nach dem Urheber der Lieder, dass man es für eine Bearbeitung Debussys halten könnte. Holloway hat den Stil des Meisters sich vollkommen zu eigen gemacht und beherrscht dessen Orchestrierungskunst perfekt. Seine Übersetzung verleugnet nicht die die Klangwelt des Opernkomponisten Debussy und überzeugt durchweg. Allenfalls der Epilog blickt in einigen Momenten in eine musikalische Zukunft, die der recht früh verstorbene Debussy vielleicht in seinem Spätwerk berühren, nicht mehr umfänglich auskomponieren konnte.
Zum positiven Gesamteindruck von „C’est l’extase“ trägt die Interpretation durch die dezent ausdrucksvoll singende Sopranistin Vannina Santoni bei, die mit geschmeidig lichter Sopranstimme die Lieder in schönen Farbspielen schimmern lässt.

Im Anschluss daran dann „La Mer“ – für das Orchestre Philharmonique de Radio France unter der Leitung von Mikko Franck ebenso ein Heimspiel wie der vorausgehende Liederzyklus. Was bei den Verlaine-Liedern für genau das richtige „Parfum“ sorgt, wirkt hier freilich ein wenig zu sanft und ästhetisch beruhigt: Die Meeresimpressionen werden von den Musiker:innen in ein überwiegend mildes Licht getaucht, selbst der Sturm braust und wogt in delikatem Wohlklang – etwas mehr Gischt, Salz, Windstärken und Wellengang hätte der Musik sicherlich gut getan.



Georg Henkel

Trackliste

C'est l'extase langoureuse; Il pelure dans mon coeur; L'ombre des arbres; Green; Le son du cor s'afflige vers les bois; L'echelonnement des haies; Spleen; Chevaux de bois; Mandoline; La mer est plus belle; Epilogue

La Mer

Besetzung

Vannina Santoni, Sopran

Orchestre Philharmonique de Radio France

Mikko Franck, Leitung
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
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