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Reviews

Mathieu Clement

Coming Home


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 24.03.2023

(Double Moon)

Gesamtspielzeit: 54:55

Internet:

https://www.mathieuclement.net/
https://challengerecords.com/
https://www.jazzthing.de/
https://www.martinaweinmar.de/

Die aktuelle Ausgabe der Serie der Zeitschrift Jazzthing, "Next Generation", hier bereits "Vol. 97", widmet sich dem jungen, 2001 in Luxemburg geborenen Schlagzeuger und Vibrafonisten Mathieu Clement. Neben seinem Schaffen im JugendJazzOrchester NRW hat er nun sein Debüt-Album vorgestellt, Coming Home.

Und nicht nur, dass er hier eine hervorragene musikalische Leistung als Schlagzeuger und Bandleader abliefert, sondern alle acht Songs hat er auch komponiert. Zweimal kann man den Protagonisten auch am Vibrafon erleben, bei "The Sleepwalker" und bei "Kyana", das mit noch nicht noch einmal zwei Minuten Spielzeit wie ein Zwischenspiel wirkt und das kürzeste Stück ist.

Gleich von Beginn an wird man mitgerissen mit Musik, die mich gedanklich entführt in eine andere Zeit. Denn ich spüre sofort so etwas wie den Geist von Hard Bop, so ähnlich klang auch Einiges aus den Sechzigern. Angetrieben vom vehementen Spiel des Drummers legen beim Auftakt "Five Children" die jeweiligen Solisten sofort ungehemmt los und ihnen wird Leine gelassen. Ich spüre sofort, dass es den Musikern offensichtlich Freude bereitet hat, zusammenzuspielen, denn insgesamt wird die Musik angeführt von einem Ausdruck von Leidenschaft, Lässigkeit und Frische.

Clement, der bereits seit seinem siebten Lebensjahr Schlagzeug spielt, spielt "wie ein Alter"! Und eines meine ich während des ganzen Durchlaufs zu bemerken, hier schwingt eine Menge mit, dass mich an den großen Art Blakey denken läßt. Genauso antreibend wirkt er mit seiner druckvollen und ungemein swingenden Spielweise.

Erst mit "Aphasia" kehrt etwas Ruhe ein, und im balladesken Umfeld gönnt man sich Momente und Passagen, die von großem Ausdruck geprägt sind, ein wenig romantisch klingt das auch, und verträumt, dermaßen, dass Bilder im Kopf entstehen können, vielleicht irgendwo nachts in New York, der Mond scheint durch die Häusergassen und aus einem Jazzclub erklingt diese Musik...

Alle Musiker sind jung, alle unter Dreissig und sie spielen doch sehr tradionell, gleichwohl dem Jazz auch frische Elemente einhauchend, man nutzt die ganze Bandbreite des Jazz, Improvisationen Aller unterstreichen den gemeinschaftlichen Gedanken, von dem diese Musik beseelt zu sein scheint. Ja, die Entwicklung dieses jungen Musikers sollte man unbedingt im Auge behalten, da kann noch etwas mehr kommen, obwohl Coming Home bereits ein Spitzenalbum ist!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Five Children (7:35)
2 Like A Monk tune (6:11)
3 Aphasia (7:25)
4 Coming Home (6:28)
5 The Sleepwalker (7:54)
6 Mad Mat (8:51)
7 Kyana (1:57)
8 Last Tune In The Hochschule (8:31)

Besetzung

Jakob Bänsch (trumpet - #1, 2, 4, 5)
Matthias Schriefl (trumpet - #3, 6, 8)
Victor Fox (tenor saxophone)
Adrian Gallet (tenor saxophone)
Leon Hattori (piano)
Jan Blikslager (bass)
Mathieu Clement (drums, vibraphone - #5, 7)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger