Reviews
Garden Of Silence
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
VÖ: 24.03.2023 (PoetMan Records) Gesamtspielzeit: 31:26 Internet: http://www.michaeljohnathon.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
Garden Of Silence ist das mittlerweile zwanzigste Album von Michael Johnathon. Dennoch scheint der US-amerikanische Singer/Songwriter hierzulande immer noch recht unbekannt zu sein, zu Unrecht, hatte er mich bereits vor drei Jahren durch meinen Erstkontakt zu ihm, mit dem Album Legacy sehr begeistern können.
Mit den nachfolgenden Veröffentlichungen konnte Michael meine Begeisterung aufrecht erhalten, und nun steht mit Garden Of Silence der nächste Anwärter bereit. Und im Grunde könnte ich mich auf die Aussagen der vorhergehenden Werke beschränken, denn alles das trifft nun auch wieder zu. Auch hier atmet jeder einzelne Song wieder einen eigenen Charakter, wird ausgefült mit Nuancen, die die jeweilige Atmosphäre perfekt abrunden. Und auch erinnern mich Stimme und Ausdruck wieder an Don McLean, aber ohne irgendeinen Nachahmungseffekt. Denn Michael Jonahthon hat sich mit seiner Musik seinen Stil geschaffen, der in der ersten Reihe anderer Singer/Songwriter stehen sollte, leider aber noch nicht steht.
Mit seinem neuen Album kehrt der Protagonist thematisch zurück zu seinem Album The Painter, genau - zu Vincent Van Gogh, dessen Grabstein auf dem Cover abgebildet ist. So handelt auch der Titelsong des Albums von jenem Tag, als der Maler starb. It should have been like any other day/you interrupted those boys at play/now beneath this ground you lay, diese Zeilen könnten die Vermutung nahe legen, dass Van Gogh ermordet wurde, und sich nicht, wie allgemein angenommen, Selbstmord beging.
Dazwischen gibt es recht unterschiedlich geprägte Songs. Bewegt sich "Hurricane" noch stark folkig orientiert, auf der Grundlage der akustischen Gitarre wird das Arrangement sanft erweitert durch weitere Instrumente, so begibt man sich bei "September Eve" in einen durch Streicher und Bläser angenehm ausgefüllten Swing-Modus. "Prodigal Son" läßt an die frühen ruhigen Songs von Don McLean denken, wie "Vincent" zum Beispiel, sehr romantisch angelegt, ganz wunderschön, auch hier wieder kleiden die Streicher das sanft aus.
Front Porch-Atmosphäre wird signalisiert mit der "Front Porch Symphony", dann noch einmal zarter Folk mit dem "Winter Song", einer der Songs, mit dem man ein ganzes Album allein ausstatten könnte, ach, welch herrliches Balladenalbum das doch wäre. Doch Johnathon setzt auf Abwechslung, "Petrichor", mit dem Banjo gespielt und von Naturgeräuschen untermalt, hier denke ich an Songs von Donovan, die auf dem Album "A Gift From A Flower To A Garden" Einzug fanden, und mit ein wenig Blues-Feeling überrascht uns der "Narcissistic Blues".
Das sich gar in einem dezenten Rock-Rhythmus bewegende "The Farewell" wird abgelöst durch "Seeger Mashup", wo der Protagonist Pete Seeger Tribut zollt und sich der Songs "Sailing Down That Golden River" und "Where Have All The Flowers Gone" bedient und diese integriert hat, das letzte hinsichtlich seiner Botschaft noch einmal eindringlich untermauert durch die Background Vocals von Melissa Deaton-Johnathon. Und zum Schluss gibt es dann den "Rundumschlag", gewidmet allen Folk-Sängern*innen, "FolkSinger", vom Klang des Banjos angeführt singt Michael I play my guitar and nobody hears/ Nobody hears me play/Nobody cares/That’s what every folksinger like me will hear.
Ja, erneut ist dem Künstler ein emotional beeindruckendes Werk gelungen! Und so wird man mit einem Gefühl von Zufriedenheit zurück gelassen. I just wanna share my song, let the whole world hear, that's what every folk singer wants to share. Ja, ich teile Deine Musik mit Dir, Michael!
Trackliste
2 Hurricane (3:24)
3 September Eve (1:50)
4 Prodigal Son (2:34)
5 Front Porch Symphony (3:09)
6 Winter Song (2:48)
7 Petrichor (2:55)
8 Narcissistic Blues (2:27)
9 The Farewell (3:01)
10 Seeger Mashup (3:23)
11 FolkSinger (2:52)
Besetzung
Sharon Ohler (flute)
John Johnson (drums)
Bob Bryant (bass)
Jason Coleman (piano)
Ruth McLain (upright bass)
Braylee Parry (clarinet)
JP Pennington (electric guitar)
Melissa Deaton-Johnathon (background vocals)
Gazebo Horns - #5 =
Nick Adkins (tuba)
Sam Nagel (trombone)
Kevin Elvidge (trumpet)
Hippy Chick Strings =
Steve Rankin (arranger, viola)
Sarah Payne (viola)
Kevin Baldridge (violin)
Annette Ditoma (violin)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |