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Reviews

Just Another Foundry

Compendium Of Unease


Info

Musikrichtung: Jazz/Rock/Experimental-Fusion

VÖ: 24.03.2023

(Eigenlabel)

Gesamtspielzeit: 40:05

Internet:

https://justanotherfoundry.de/
https://www.martinaweinmar.de/

Auf der Webseite der Kölner Band stellen die drei Musiker ihre Musik wie folgt einleitend vor: Jazz with new roots. Courage to stand on the edge. The attitude of a garage band. Just three individuals, just a trio, just another jazz band which surprises constantly.

Das klingt spannend, deutet auf Musik abseits des Mainstreams, hart an der Grenze zum Massengeschmack und das Ganze noch individuell gestaltet, stets Überraschungen parat haltend. Compendium Of Unease ist das dritte Studioalbum von Just Another Foundry, und man musiziert zwar grundsätzlich im Trioformat mit Saxofon, Bass, Schlagzeug, doch auf gar keinen Fall sollte man nun entsprechend ähnlich gearteten Jazz erwarten, wie ihn einst Sonny Rollins in diesem Format erschuf. Kein Bebop, kein Hard Bop, sondern hier wird fusioniert. Hinzu kommt, dass man zwei weitere Musiker dabei hat, die für die elektronische Zurichtung verantwortlich sind und hierbei einen sehr großen Anteil für sich und die Gestaltung des Sounds für sich in Anspruch nehmen.

Und so treibt es mich, es vorweg nehmend, assoziativ gedanklich erneut in Richtung der Musik von Bands wie Capillary Action oder The Flying Lutterbachers oder vielleicht sogar ein wenig von Henry Cow. Auch dort geschah Unerwartetes, gab es diverse Einflüsse, die zu einem individuellen Ganzen verschmolzen. Auch bei Just Another Foundry bin ich mir nicht immer sicher, in welche Richtung die Musik treiben soll. Beginnen einige Songs noch relativ strukturiert und feinsinnig wirkend, kann es sein, dass diese Stimmung bereits alsbald unterbrochen werden kann durch freie und eruptive Ausbrüche. Free Jazz, Rock, Elektronik und das eine oder andere Tüpfelchen mehr fusionieren und ergeben eine für Hörer*innen grundsätzlich erst einmal "unbequeme" Musik.

Dieses führt letztlich zu einer großen Spannung, die stets neue Überraschungen bieten kann, eine gewisse Dramaturgie durchzieht somit die acht Eigenkompositionen. Ob man das Ganze nun noch unter Jazz einordnen kann? Puristisch betrachtet sicher nicht, hinsichtlich der Offenheit sicher schon. Treffen wir uns halt in der Mitte, oder? Auf jeden Fall klingt diese Musik nah am Puls der Zeit, ist abenteuerlich und stark individuell.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Casserole
2 Colossus and the Crab
3 Compendium of Unease
4 Humming Hum
5 Hence the Coffee
6 Feet Me
7 Davy's Locker
8 Loctite

Besetzung

Jonas Engel (alto saxophone)
Florian Herzog (double bass)
Anthony Greminger (drums)
Guests:
Marc Alberto (electronics, synthesizer)
Jonatan Uranes (electronics, pedals)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger