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Lillo Quara­tino

Se Non Piove Esco

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 03.03.2023 (Alfa) Gesamtspielzeit: 55:24 Internet: https://www.facebook.com/angelolillo.quaratino/?locale=de_DE https://www.nuzzcom.com/

Jazz der besonderen Art gibt es zu hören, wenn der italienische Jazz-Bassist Lillo Quaratino sein neues Album, Se Non Piove Esco, vorlegt. Es ist sein drittes Soloalbum und alle zehn Songs wurden von ihm komponiert, allerdings unter seinem Namem Angelo Quaratino.

Gleich mit dem Eröffnungssong, "Tutto il mondo è paese", werde ich überrascht durch den Sound einer Gitarre, die tatsächlich an eine Sitar erinnert. Sehr lebendig nimmt der Song dann Fahrt auf, geführt vom Klang der Klarinette von Gabriele Mirabassi, ein geschmeidiges Latin-Feeling sprüht aus den Boxen und wirkt inspiririend, eine Art Fröhlichkeit und Leichtigkeit versprühend.

Dieses wird dann noch erweitert durch die sehr laszive Eleganz des nächsten Songs, "Pianopiano", wiederum ist Mirabassi sehr klangbestimmend mit der Klarinette, gleichzeitig tritt Javier Girotto mit dem Sopransaxofon hier erstmals als Gast auf.

Diese Leichtigkeit und Luftigkeit des Ausdrucks begleitet mich durch die ganze Spielzeit der Platte, mitunter wirkt die Musik sehr zart und schwebend. Oft werden wir mit ganz ruhigen Klängen verwöhnt und umschmeichelt, "Pigro" zum Beispiel ist ein gutes Beispiel dafür, wie man sich entschleunigen kann und sich einfach der Wärme und so etwas wie Zufriedenheit ausstrahlenden Musik hingeben kann, Roberto Taufic mit der akustischen Gitarre im Verbund mit Quaratino am Bass sorgen für die geschmeidige Hintergrundgestaltung.

Wenn sich "Cat and mouse" jagen, dann wird es auch wieder etwas flotter, und noch immer in dieses geschmeidige Latin-Feeling eingebettet, doch meistens sind es die stimmungsvollen entschleunigten und wirklich schönen Songs, die die Oberhand gewinnen und für ein warmes Klangempfinden sorgen, manchmal mag man sich dabei ertappen, in einen Zustand von Verzückung als auch Entrückung zu verfallen, dann strömt das Sonnengeflecht einfach warm. Sehr harmonisch eingebunden sind die jeweils recht kurzen eingeflochtenen Soli der einzelnen Musiker, insgesamt jedoch bilden sie ein dichtes Geflecht von wie selbstverständlicher Kommunikation untereinander.

Wolfgang Giese