Reviews
Empire
Info
Musikrichtung:
Klassik/Pop-Crossover
VÖ: 10.03.2023 (PIAS) Gesamtspielzeit: 41:23 Internet: http://kaiserquartett.com/ https://www.pias.com/# |
2019 stellte ich hier das Kaiser Quartett bereits einmal vor. Nun legte die Band aus Hamburg ein neues Album vor, Empire. Seit 2012 firmieren die vier Musiker unter diesem Namen. Wurden sie auch bekannt in den Bereichen von Pop, R&B und Jazz durch Mitwirkung an entsprechenden Produktionen, so hat man auch wieder mit der neuen Platte ein Projekt vorgelegt zwischen Klassik und ein wenig Popmusik.
War das Vorgängeralbum noch rein instrumental, so gibt es nun vier zusätzliche Vokalbeiträge, Sänger*innen, die auf zwei Violinen, eine Viola und ein Violincello stoßen. So sind das die Popsängerin Valeska Steiner aus der Schweiz (#2), der Frontmann der britischen Band Pulp, Jarvis Cocker (#5), Robert Laupert, ein deutscher Folkpop-Musiker, Singer-Songwriter und Musikproduzent, der unter dem Künstlernamen L’aupaire auftritt (#7) und zuguterletzt der relativ unbekannte britische Sänger Joe Flory (#9).
Diese vier Songs haben sich insofern als Glücksgriff erwiesen, als dass sie dazu beitragen, dass der musikalische Spielraum der elf Songs dadurch erweitert wird und zur Abwechslung beitragen. So gewinnt das Titelstück durch die angenehm warme Stimme von Valeska Steiner einen sehr harmonischen und tiefen Eindruck. Auch Jarvis Cocker kann mit seiner prägnanten Stimme Akzente setzen, obwohl er nicht nur singt, sondern auch einige Textzeilen mehr sprechend vorträgt.
L’aupaire kann "Take A Heart" in eine ganz besondere Stimmung versetzen, ganz lässig und auch mit einer besonderen und nicht alltäglichen Stimme ausgestattet, entstand ein auch nicht alltäglicher Song, der durch seine Ausstrahlung punkten kann, man meint, ein wenig Indie Folk würde auf ein wenig Klassik treffen, rhythmisch gut angetrieben durch die gezupften Instrumente. Bevor Joe Flory auftritt, werden wir instrumental nach Kyoto entführt, ja, "Alone In Kyoto" vermittelt in der Tat ein wenig japanische Stimmung.
Nun das letzte Vokal-Stück, "Working With Light", Flory singt mit einer Stimme, die Spuren von Nick Drake und einen hohen Grad an Individualität aufweist, meiner Meinung nach passt Flory am besten zur Musik des Kaiser Quartetts, zumindest wirkt das auf diesem Song absolut perfekt, hier findet für mich die beste Synthese statt.
Und wiederum ist der Band ein Album gelungen, dass zu den absoluten Ausnahmestellungen zählt, eben auch, weil es schlecht einem Genre zuzurechnen ist, das ist etwas ganz Besonderes, dass man geschaffen hat. Besonders diese Mischung aus Leichtigkeit, Melancholie und fröhlich klingenden Passagen ist es, die so unbeschwert und locker dargeboten wird, auf hohem musikalischen Niveau, ein sehr spannendes und unterhaltendes neues Album!
Trackliste
2 Empire (feat. Valeska Steiner)
3 Schnell
4 Open Strings
5 Running the World (feat. Jarvis Cocker)
6 Without a Trace
7 Take Heart (feat. L’aupaire)
8 Alone in Kyoto
9 Working with Light (feat. Joe Flory)
10 Prefab
11 Encore
Besetzung
Jansen Folkers (Violin 2)
Ingmar Süberkrüb (Viola)
Martin Bentz (Violoncello)
Valeska Steiner (vocals - #2)
Jarvis Cocker (vocals - #5)
L'Aupaire (vocals - #7)
Joe Flory (vocals - #9)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |