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Bach, C. P. E. (Podger/Bezuidenhout)

Sonaten für Violine und Klavier

Info Musikrichtung: Spätbarock / Frühklassik VÖ: 05.05.2023 (Channel Classics / Outhere / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. CCSSA41523) Gesamtspielzeit: 73:02 Internet: Rachel Podger Kristian Bezuidenhout

Die Violinistin Rachel Podger und der Pianist Kristian Bezuidenhout stellen anhand des Genres der Violinsonate die ganze Spannbreite im epochenübergreifenden Oeuvre Carl Philipp Emanuel Bachs vor: Während die den Auftakt machende g-moll-Sonate noch ganz vom Geist des Vaters kündet (und von ihm vermutlich mitbeeinflusst oder gar mitverfasst wurde), öffnet die D-Dur-Sonate die Tür schon einmal behutsam in Richtung des galanten Stils, dabei zugleich in verblüffend deutlicher Weise französische Einflüsse aufnehmend. Der Einsatz des Cembalos betont noch den barocken Charakter.

Dem gegenüber stehe die Sonaten WQ. 78 und 76. 1763 entstanden, deuten sie bereits auf den kammermusikalischen Kosmos von Haydn und Mozart voraus, gerade auch in ihren sich ineinader schlingenden Linien der beiden Stimmen, ihrer fragilen Sanglichkeit, aber auch in dem Hang zur gefälligen Tändelei in den Ecksätzen. Das Fortepiano führt weg vom silbrigen Zierrat und hin zum eigenständigen, empfindsam auftretenden Counterpart der wehmütig tönenden Violine.

Podger und Bezuidenhout sind die idealen Sachwalter dieser Musik. Gerade weil Podger sich eher der Epoche des Barock, Bezuidenhout eher jener der Klassik verpflichtet wissen mag, ergänzend die beiden sich bei diesem Repertoire "auf der Schwelle" exzellent. Das wechselseitige Aufgreifen der Linien und Stimmungen geschieht in größer Vertrautheit vollkommen organisch, da keine/r von beiden den Drang hat, sich in den Vordergrund zu rücken. Die kluge Auswahl der Stücke sorgt für erstaunlichen Abwechslungsreichtum bei zugleich schmeichelnd warmem Gesamtklang der Instrumente.

Sven Kerkhoff