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Reviews

Trilok Gurtu

One Thought Away


Info

Musikrichtung: World Music/Electronica

VÖ: 03.03.2023

(Jazzline)

Gesamtspielzeit: 40:53

Internet:

https://www.trilokgurtu.com/
https://www.jazzline-leopard.de/index.php/de/
https://mosaik-promotion.de/

Der 1951 in Bombay geborene Trilok Gurtu hat sich mittlerweile etabliert sowohl als Solokünstler als auch als beliebter Begleiter zahlreicher Größen der Musikgeschichte. Seine Absicht, indische Musik und westliche Klänge miteinander zu kombinieren oder seine eigene musikalische Herkunft mit einzubringen, hat ihm bisher viel Erfolg beschert.

One Thought Away soll sein einundzwanzigstes Album als Leader sein, und hier versucht er erneut, verschiedene musikalische Elemente unter einen Hut zu bringen. Zum Beispiel arbeitete er auf der vierteiligen "No Fear Suite" mit dem 2017 verstorbenen Robert Miles zusammen, man hatte noch die Basic Tracks gemeinsam einspielen können. Darüber hinaus experimentiert Gurtu mit dem gemeinsamen Einsatz von Tablas, Trommeln, Keyboards, E-Bass und dem Basic 1, einer vom deutschen Instrumentenbauer Ferdinand Forsch entwickelten revolutionären Saiten-Schlagzeug-Mischform.

So entstand eine Mixtur aus World Music, speziell indischen Basics, Electronica und ein wenig Jazz. Entstanden ist eine vornehmlich auf Rhythmik basierende Musik, ständig wirbeln verschiedene Rhythmen durch den Raum, meistens sehr lebhaft, dabei klingt es nicht nur indisch, sondern durchaus fühlt man sich auch mal nach Afrika versetzt. ("Chalo Chalo Chalo", "Don't Shoot The Drummer") Letztlich durchzieht ein heißer Groove die ganze Platte, die elektronischen Elemente bringen dazu mystische und geheimnisvoll wirkende flächige Soundpassagen ein, "Behind The Screen" soll hier stellvertretend stehen.

Und wenn auch gesungen wird, beim letzten Song zum Beispiel, "So Happy", dann nähern wir uns schon fast der Popmusik, in ein Keyboard-Gewand gepackt groovt der Song sehr tanzbar und unterhaltend dahin. Indische Elemente sind hier allenfalls nur noch Beiwerk. Warum hier nun nach gut dreieinhalb Minuten ausgeblendet wird?

Nun, am außergewöhnlichsten mag sicher die einleitende "No Fear Suite" sein, Robert Miles spielt hier mit einigen Effekten, Naturgeräusche, andere Instrumente, die zusammen mit den natürlich erzeugten Klängen eine sehr geheimnisvolle Stimmung verbreiten. Eigentlich sind die vier Teile dieser Suite eine perfekte Melange aus natürlichen und programmierten Rhythmen, die recht anspringend wirkt.

Der "Gluten Free Song" mit dem Gesang von Sabine Kabongo wirkt nun mehr lockerer und luftiger und steht mehr in der Tradition, wie man sie von der Musik des Protagonisten kennt, das ist eine gelungene und mitreissende Art von Fusion mit Anspruch. Einige der anderen Songs verlieren sich teilweise ein wenig, so klingt "Don't Follow Your Shadow" ein wenig dahinschwebend und verloren und könnte gut als Soundtrack für einen psychedelisch angehauchten Film dienen. Im Gegensatz zu früheren Produktionen fällt der Anteil an Jazz hier fast flach, nur wenige Ansätze gibt es hier.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 No Fear Suite [Part I]
2 No Fear Suite [Part II]
3 No Fear Suite [Part III]
4 No Fear Suite [Part IV]
5 Gluten Free Song
6 Chalo Chalo Chalo [Part I]
7 Chalo Chalo Chalo [Part II]
8 Chalo Chalo Chalo [Part III]
9 Don't Shoot The Drummer
10 Don't Follow Your Shadow
11 One Thought Away
12 One Rhythm
13 Behind The Screen
14 So Happy

Besetzung

Trilok Gurtu (drums, percussion, vocals, keyboards, baja bass, electric bass, Basic 1 by Ferdinand Forsch)
Robert Miles (keyboards, bass, sound effects, programming)
Sabine Kabongo (vocals)
Carlo Cantini (keyboards)
James Halliwell (bass & recording, programming)
Devik Pandit (vocals)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger