Reviews

Thomas Charlie Pedersen

Employees must wash Hands

Info Musikrichtung: Brit-Pop / Songwriter VÖ: 14.04.2023 (Karmanian) Gesamtspielzeit: 36:21

Als ich die CD in den Player schob, war ich der Meinung noch nie etwas von Thomas Charlie Pedersen gehört zu haben. Als ich die CD dann aber in eine Excel-Tabelle eingetragen habe, blinkte nach wenigen Buchstaben der ganz Name auf. Mit anderen Worten: Mein PC konnte sich erinnern – und zwar an eine Review, die ein ziemlicher Verriss war. Und nicht nur das. Auch von Pedersens Band Vinyl Floor stehen zwei (eher durchwachsene) Reviews in unserm Archiv. Zu deren Album Funhouse Mirror habe ich ähnliches geschrieben, wie zu Employees must wash Hands, aber auf deutlich niedrigerem Niveau. Ich glaube ich muss die Alben noch mal aus dem Archiv holen und nachprüfen, ob Pedersen tatsächlich einen solchen Qualitätssprung gemacht hat, oder ob ich damals auf meinen Ohren gesessen habe.

Was sich Thomas Charlie Pedersen bei dem CD-Titel gedacht hat, bleibt rätselhaft. Die Musik ist eher zauberhaft – und zumindest in der ersten Hälfte der CD recht abwechslungsreich. Der Opener ist praktisch purer Brit Pop, verweist damit natürlich schon auf die 60er. Das wird mit dem stark am Beat gebauten „Oh, whatever“ noch einmal betont.

Diese deutlichen Referenzen verlieren sich dann, sowohl bei den interessant rhythmischen „Slow Passage“, das so slow gar nicht ist. Die „Rains of Saturn“ kommen dann sehr verträumt. Die „Mass in D Minor“ hat nichts sakrales an sich. Das geht erst später mit dem „Organ Prayer“ an den Start. Jetzt ist erst mal Walzer angesagt.

Das hohe Niveau der ersten CD-Hälfte kann dann nicht ganz gehalten werden. Aber auch wenn es z.B. bei „Tremble and reel“ mal arg plätscherig wird, bleibt die Atmosphäre doch schön.

Mit „Yesterdays and silly Ways“, „Slow Passage“, „Rains of Saturn“ und „Fiddler and the Travesty“ verfügt Employees must wash Hands über mindestens vier Songs, die ich für uneingeschränkt Chart-tauglich halte.

Norbert von Fransecky