····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Kety Fusco

The Harp Chapter I (Vinyl EP)


Info

Musikrichtung: Ambient, Electronica

VÖ: 03.03.2023

(Floating Notes Records)

Gesamtspielzeit: 19:05

Internet:

https://www.ketyfusco.com/
https://www.floating-notes.com/records/
https://bite-it-promotion.de/

Heute geht es um Harfenmusik, doch nicht etwa so, wie man etwa erwartet. Harfe und Popularmusik, ja, da mögen solche Namen fallen wie Andreas Vollenweider, oder, wer dem Jazz zugeneigt istm sollte Dorothy Ashby kennen. Ansonsten bringt man die Harfe auch sicher mit keltischer Folklore in Verbindung, hier gibt es so manches Beispiel, oder schließlich ist das Instrument auch in der klassischen Musik als Teil eines Orchesters bekannt.

Doch die italienisch/schweizerische Harfenistin Kety Fusco verfolgt einen anderen Ansatz. Ausgebildet an der klassischen Harfe im Konservatorium hat sie sich auch mit elektronischer Musik auseinandergesetzt, und in diesem Sinne entstand ihr aktuelles Album, The Harp Chapter I. Ja, Teil Eins, denn diese Platte ist der erste Teil einer Trilogie. Die Skip-Taste muss bei dieser CD gar nicht benutzt werden, denn diese EP enthält nur einen Song, dem Albumtitel gleich.

Zur Entstehung der Musik greife ich auf folgende Ausführungen in der Pressemitteilung zurück: Alle Klänge werden von einer 80-Kilo-Holzharfe, einer elektrischen Carbon-Harfe und Kety Fuscos elektronischer Live-Manipulation erzeugt. Man meint, in den Siebzigern gelandet zu sein, als Bands wie Tangerine Dream und viele andere Musiker*innen begannen, mit elektronischen Sounds zu experimentieren. Aber auch Assoziationen zu Oldfield's "Tubular Bells" werden geweckt.

Denn der Song entwickelt sich, mit repetitiven Mustern, mitunter drohnenhaft, der Sound fesselt, man wird unweigerlich aufmerksam, und kann in eine Atmosphäre geraten, die dazu verführt, sich fallen zu lassen, dahinzuschweben, zu träumen und Alles rundherum zu vergessen. Dann fühlt es sich an, als würde dieser Sound sich festheften, festkleben und nicht mehr loslassen. Gut, dazu muss man allerdings dann auch bereit sein.

Fusco spielt die Harfe nicht nur in herkömmlichem Sinne, sie erweitert die üblichen Spielmöglichkeiten des Instruments. Hierzu noch einmal ein Auszug aus dem Pressetext: Unter Verwendung der Materalien, aus denen eine klassische Harfe besteht (Holz, Metall und Darm) erzeugt Kety Fusco Klänge und Stimmungen, die deren Dekonstruktion suggerieren, manipuliert den Klang mit elektronischen Pedalen, kratzt und zerstört den Bogen auf den tiefen Saiten der Harfe, schreit im Inneren des Resonanzkörpers.

Insofern ist man als Zuhörer letztlich doch stark gefordert, diese neunzehn Minuten durchzuhalten, doch Langeweile wird nicht aufkommen, weil sich stets Veränderungen des Stücks ergeben und wieder eine Art Neuanfang beim Hören bieten. Diese und die beiden folgenden Teile der Trilogie werden im Übrigen auf Vinyl erscheinen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 The Harp Chapter I (19:05)

Besetzung

Kety Fusco (harps, sounds of drones, strings, sighs and drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger