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Reviews

Chase Rice

I Hate Cowboys & All Dogs Go To Hell


Info

Musikrichtung: Country-Pop/Rock

VÖ: 10.02.2023

(BMG)

Gesamtspielzeit: 52:26

Internet:

https://www.chaserice.com/
https://www.bmg.com/de/
https://networking-media.de/

Country, wie so manch' andere Musikrichtung mit einem sogenannten "Nischendasein", Folk, Blues, Jazz inklusive, war ja letztlich stets gebunden an eine besondere Art des Ausdrucks. Obwohl - allein Unterscheidungen wie Bluegrass, Honky Tonk, Outlaw Country und der immerwährende Mainstream liess sicher so manche Tür offen für Neues.

Und hier ist es der 1985 in North Carolina geborene Chase Rice, der sich mit I Hate Cowboys & All Dogs Go To Hell, dem seit seinem Debüt aus 2010 nun sechsten Album. Eigentlich wollte der damals noch junge Mann sich dem Sport zuwenden, doch eine Verletzung ließ ihn dann eine Entscheidung zugunsten der Musik fällen. 2012 kam der Durchbruch mit dem zweiten Album, "Dirt Road Communion".

Der Eröffnungssong "Walk That Easy" läßt sogleich erahnen, dass man Musik erwarten kann, die in Richtung "Nummer Sicher" geht. Das soll heißen, Mainstream anstatt Country pur, aber auch ohne moderne Elemente, wie man sie von anderen aktuellen Country Acts kennt, und die der Protagonist selbst auch bei vergangenen Alben eingesetzt hat.

So klingt die Musik auf I Hate Cowboys & All Dogs Go To Hell doch recht frisch und auch mit einem stark emotional geprägten Ausdruck. So stelle ich fest, dass weitestgehend wieder etwas mehr Country-Feeling der guten alten Art eingeflossen ist. Garniert wird auch gern mit kraftvollen Rock-Anleihen, wie bei "Way Down Yonder", sehr am Pop orientiert klingt zum Beispiel "Key West & Colorado", ein harmonischer und ruhiger Song.

Ruhig und melancholisch fließt "Bench Seat", der Sound der Westcoast der Siebziger dringt ein wenig durch bei "Life Part Of Livin'" und ein bisschen Honky Tonk-Feeling im Rockgewand bietet "Bad Day To Be A Cold Beer". "Sorry Mama" schwebt dann wieder im Country - Mainstream und "If I Were Rock & Roll" bietet eine interessante Vorstellung davon, wie Country heute in modernem Gewande klingen könnte, ohne sich irgendwelcher vordergründiger Programmierung oder Rap-Einlagen zu bedienen.

Ja, insofern sicher kein typisches Country-Album für Freunde der eingangs von mir erwähnten Genres, nur Mainstream-Freunde dürften hier bestens bedient werden mit Musik, die dem Mainstream einen frischen Anstrich verpasst hat. Und stimmlich ist er ohnehin sehr entgegenkommend mit seiner ausdrucksstarken Art des Vortrags, sehr emotional geprägt auf allen Songs des Albums. Und die Spielfreude der Band offenbart sich dann noch einmal hervorragend im Schluss-Titel "I Hate Cowboys", wo der Gitarrist dann noch einmal "vom Leder läßt", aber Obacht - nach 4:19 Minuten ist noch nicht Schluss, denn ab 4:38 setzt sich der Song wieder in Gang, hier mit akustischer Gitarre und Gesang, und so wird der Song auf 7:10 Minuten verlängert.

Im Übrigen ist auf dem Cover der Vater, Daniel Rice, des Protagonisten abgebildet, ihm hat er dieses Album dann auch gewidmet, indem er schreibt: I wouldn't use my dad as an album cover unless it was something I know he would have liked and this is one I know he'd be proud of...



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Walk That Easy
2 All Dogs Go to Hell
3 Way Down Yonder
4 Key West & Colorado
5 Bench Seat
6 Life Part of Livin'
7 Bad Day to Be a Cold Beer
8 Oklahoma (mit Read Southall Band)
9 I Walk Alone
10 Sorry Momma
11 If I Were Rock & Roll
12 Goodnight Nancy (mit Boy Named Banjo)
13 I Hate Cowboys (inklusive Bonustrack "For A Day")

Besetzung

Chase Rice (vocals, acoustic guitar, background vocals)
plus Band (Angaben im Booklet in sehr kleiner Schrift)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger