Reviews

Emily Zoé

Hello Future Me - The Companion EP

Info Musikrichtung: Indie Rock VÖ: 17.02.2023 (Hummus Records) Gesamtspielzeit: 21:53 Internet: http://emiliezoe.com/ https://bite-it-promotion.de/ https://hummusrecords.bigcartel.com/

Erst im letzten Jahr hatte ich die CD Hello Future Me der Schweizer Musikerin Emilie Zoé vorgestellt. Jetzt gibt es unter dem gleichen Albumtitel noch einen Nachschlag, mit fünf Songs auf einer EP, The Companion EP.

Ob diese Songs nun nicht mehr auf das Album passten? Nun, ich denke eher nicht, gab es dort mit 37:07 Minuten Spielzeit schließlich noch genug Luft. Angeblich soll hierbei die limitierte Spielzeit der Vinyl-Veröffentlichung verantwortlich gewesen sein. Alle fünf Songs der EP wurden im Übrigen während der gleichen Aufnahmesession eingespielt, somit treffen wir auch auf die gleichen Musiker.

Und so kann ich mich hinsichtlich des Ergebnisses dieser Einspielungen nicht weiter ergänzend auslassen, sondern vielmehr noch einmal unterstreichen, was ich zur letztjährigen Veröffentlichung vortrug, also atmosphärisch klingende dahingleitende Musik mit starkem Indie-Anstrich. So klingt es recht ungewöhnlich, wenn auf dem ersten Song, "Dinosaurs" ein quäkendes Casio-Keyboard die Dinosaurier begleitet, nun, passt ja auch irgendwie, oder? (oder ist es die UFO-Orgel?)

Oft geraten wir in eine geheimnisvoll schwebende Stimmung, in der man sich rasch verlieren kann, knapp und punktgenau instrumentiert, ohne Schnickschnack und Mätzchen, begleitet von der jeweils passenden Stimmbegleitung der Protagonistin. Gelegentlich also ein wenig Lo-Fi-Atmosphäre, an New Wave orientierte Passagen, hier und da ein Schuß Velvet Underground (#2) und insgesamt also auch unter den fünf Songs ein bunter Strauß vom Klanggebilden.

Auf "Little Hand" scheint die Musik dahin zu tupfen, wie Tropfen, die vom Himmel fallen, und Musik in sich tragen, ja, wer möchte, kann sich gut einige Klanggemälde malen, dafür gibt es mit jedem Song einen Anlass. "Save The World" zum Beispiel erinnert mich dann an The Cure, und mit "The Field" gibt es eine ganz sparsam instrumentierte Verabschiedung, Pianos und Perkussion und Gesang, aber - auch das wirkt, ein wenig verloren, ein wenig mystisch...

Wolfgang Giese