Reviews
Parangsae
Info
Musikrichtung:
Jazz
VÖ: 17.02.2023 (Meix Music) Gesamtspielzeit: 27:30 Internet: https://www.geehyelee.com/ https://www.meixmusic.de/ https://mosaik-promotion.de/ |
Die Pianistin Gee Hye Lee stammt aus Seoul, Südkorea. Seit ihrem dritten Lebensjahr widmete sie sich dem Spiel des Pianos, zunächst klassisches Klavier. Doch als sie zum sechzehnten Geburtstag die Platte "Kind Of Blue" geschenkt bekam, soll das die Kehrtwende hin zum Jazz gewesen sein, mit pianistischen Vorbildern wie Herbie Hancock und Bill Evans. So erwähnte sie, dass Jazz für sie Freiheit bedeute und die Musik sie glücklich mache.
1996 war es, als die Protagonistin von Seoul nach Stuttgart umzog. Dort als auch in Boston, USA, setzte sie ihr Studium fort und 2009 erschien das Debüt-Album, "Midnight Walk", im Trio eingespielt. Grundsätzlich präsentiert sich die Pianistin mit der aktuellen Platte, Parangsae, auch im Trio, doch wird dieses ergänzt um die südkoreanische Jazzsängerin Song Yi Jeon, die auch mit "Dance For Peace" einen eigenen Song beisteuerte.
Im Auftaktsong "Seoul My Soul" liefert die Sängerin einen wortlosen Beitrag ab und nutzt ihre Stimme letztlich als zusätzliches Instrument. Ansonsten schwebt der Song leicht und luftig dahin, angetrieben durch das swingende Rhythmusgespann, dabei entsteht eine lebhafte Klanglandschaft, ein Song, der sich ständig zu entwickeln scheint und sehr spontan und leidenschaftlich wirkt.
Die von Gee Hye Lee beschriebene Freiheit des Jazz lebt sie dann auch gleich aus mit dem zweiten Song, dem koreanischen Traditional "Parangsae". Zusammen mit den Vokal-Effekten, wie die Vervielfältigung der Stimme, von Song Yi Jeon, präsentiert uns das Instrumental-Trio in der Tat eine dicke Prise von freiem Jazz, man löst sich völlig und lässt die Zügel locker, harter Tobak für alle empfindlichen Gemüter, mir als Freund des Free Jazz eine Wohltat. Doch ab zweieinhalb Minuten gewinnt dann wohl das koreanische Traditional die Oberhand und über dem wahrscheinlich in Koreanisch vorgetragenen Gesangsvortrag agiert das Trio dann doch noch "gesitteter".
Und so gewinnt man im Verlauf der fünf Songs rasch den Eindruck, dass die Protagonisten wohl darauf bedacht ist, ihre asiatischen Wurzeln und die nun europäische Heimat musikalisch miteinander zu verbinden. Und trotz der meist klar erkennbaren Strukturen behält man das Gefühl von Freiheit in der Ausführung der Musik bei. "Lights II" erklingt ganz zart, "Dance For Peace" wird dem Titel gerecht und präsentiert eine tänzerische Leichtigkeit, und der letzte Song, "A Cottage On An Isle", läßt dann noch eine Melodica erklingen, und rückt damit noch einen weiteren Klangtupfer ins Bild. Insgesamt hat es das Quartett verstanden, das weite Spektrum von Jazz zu nutzen und sehr spannende Musik vorzustellen.
Trackliste
2 Parangsae (Korean trad.) (4:42)
3 Lights ll (Lee, lyrics: a quote by Father Alfred D'Souza) (6:25)
4 Dance For Peace (Jeon) (6:24)
5 A Cottage On An Isle (Heungyeol Lee, lyrics: Inhyun Han)(4:43)
Besetzung
Gee Hye Lee (piano & melodica)
Joel Locher (double bass)
Mareike Wiening (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |