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Masha The Rich Man

Sheyne Ziere

Info Musikrichtung: Pop-Folk-Fusion VÖ: 13.01.2023 (Motor Music) Gesamtspielzeit: 36:25 Internet: https://www.mashatherichman.com/ https://motormusic.de/ https://bite-it-promotion.de/

Die in Kiew geborene Masha Raykhman siedelte im Alter von vier Jahren mit ihrer Familie als jüdische Zuwanderin über nach München. Bereits als Jugendliche spielte sie in verschiedenen Musical-Produktionen und in Fernsehsendungen mit. Sie studierte Musik und gewann gar einen Preis, den "German Songwriting Award" in der Pop-Kategorie.

Zwischenzeitlich verwirklichte sie ein Projekt, genannt Masha The Rich Man, hier vorstellig mit der aktuellen Platte, dem Debütalbum Sheyne Ziere. Der Titel soll der Großmutter gewidmet sein, die ihr diesen Kosenamen gab. Das ist Jiddisch und bedeutet in etwa "Ein Wesen, das von innen und außen schön ist." Die Musik des Albums soll sich autobiografisch orientieren und sich mit ihrer Herkunft beschäftigen.

So sind es entsprechend auch folkloristische Einflüsse slawischer, jüdischer und ukrainischer Herkunft, die sich mit Einflüssen von Popmusik auf bewegende Art und Weise mischen. Entstanden ist eine musikalische Welt, die einzigartig klingt, die sehr außergewöhnlich mit verschiedenen Einflüssen und Elementen spielt, ja, spielt, denn verspielt und mitunter ungezwungen kindlich wirkt so manche Passage, aber auch solch verzwickte Strukturen, die mich an Kate Bush denken lassen, beleben so manchen Song, auffällig zum Beispiel bei "Forever Boiling". Den Pathos alter Gesangestraditionen mit russischem Einschlag bringt ein druckvoll agierender Chor ein beim Song "Safe Journey", der Don Kosaken-Chor lässt grüßen.

Mit sehr einfühlsamer und sehr ausdruckstarker und wandlungsfähiger Stimme vermag die Protagonistin ihre verschiedenen Themen erklingen, mitunter kommt das auch sehr modern und poppig an, zum Beispiel mit "Uptight Dance". I wanna be a galaxy girl singt sie, und auf der Milchstraße möchte sie zum Ende der Welt reisen. ("Galaxy Girl") Entsprechend verträumt und verspielt ergibt sich so mancher Song und verbreitet angenehme Stimmungen, die auch voller märchenhafter Melancholie stecken.

Kraftvoller Ausdruck ist auch dann garantiert, wenn ein Song auf das Wesentliche reduziert wird, "Another Let-Down" erklingt als Vokal/Piano-Ballade und ist nicht minder fesselnd in der Stimmung. Der Titelsong zum Schluss beschliesst das Album und wird nicht nur in Englisch, sondern wohl auch in Jiddisch gesungen und lässt mich angenehm berührt, zufrieden und entspannt zurück. Ja, die Musik dieses Albums ist sehr gelungen und bietet einen emotionalen Höhepunkt nach dem anderen, glaubhaft und authentisch dargeboten...

Wolfgang Giese