Reviews

Mikkel Ploug Group Featuring Mark Turner

Nocturnes

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 27.01.2023 (Stunt Records) Gesamtspielzeit: 57:18 Internet: https://www.mikkelploug.com/ https://www.uk-promotion.de/ http://www.sundance.dk/

Der dänische Gitarrist Mikkel Ploug legt mit seinem aktuellen Album Nocturnes zehn neue Titel vor, die er dieses Mal im Quartett-Format eingespielt hat. Neben Bass und Schlagzeug hören wir als Gast den US-amerikanischen Tenorsaxofonisten Mark Turner, der heute zu den wichtigsten Exponisten seines Instruments gilt. Und so fügt er sich auch auf dieser Produktion sehr einfühlsam in den Stil der Band ein.

Und dieser Stil wird bestimmt von einer sehr ruhigen Atmosphäre, erneut fällt mir im Spiel von Ploug eine Ähnlichkeit zum Ausdruck von John Abercrombie auf, und somit ist ein Bogen geschlagen zu dessen Arbeiten für das Label ECM Records. Ähnlich schwebend und harmonisch wird diese Musik präsentiert, im Zusammenspiel aller Musiker strömt die Stimmung als breitflächige Einheit, sehr elegant und harmonisch.

Dabei stammen lediglich vier Kompositionen von Ploug selbst, die übrigen Songs von Bent Sørensen (#2, 4, 5, 7), Carl Nielsen (#3) und Valentyn Silvestrov (#10). Jedoch bilden sie alle eine Einheit, wohl auch, weil sich die Band deutlich gemeinsam jeden Song zu Eigen gemacht hat. Ja, Gemeinsamkeit ist etwas, dass aus jedem Song strahlt, eine Art Zufriedenheit scheine ich zu spüren, wenn die vier Musiker miteinander kommunizieren.

Laut Presse-Info soll der Gitarrist sein Album in Verbindung mit der Nacht genannt haben, und die Darstellung dieser speziellen Stimmung kann ich durchaus gut nachvollziehen, denn auch die Begriffe verträumt, dahintreibend sind letztlich auch solche, die man im Zusammenspiel der Musik erleben und fühlen kann. Es ist entspannt und friedlich, es ist Zeit, die Gedanken fliegen zu lassen, und sich ihnen vollends hinzugeben, und dann wirken diese Klänge wie eine Wohltat und Unterstützung. Hinsichtlich seines Gitarrenspiels sei noch anzumerken, dass der Protagonist dieses unterstützt, indem er gelegentlich mit seiner Stimme seine Solovorträge unterstützt, hierzu fällt mir Keith Jarrett am Piano ein.

Wolfgang Giese