····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Dave Brubeck Quartet

Debut In The Netherlands 1958, The Lost Recordings


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 16.12.2022

(The Lost Recordings)

Gesamtspielzeit: 78:04

Internet:

https://www.davebrubeck.com/
https://en.thelostrecordings.store/
https://www.martinaweinmar.de/

Der Klassiker "Time Out" sollte noch ein Jahr auf sich warten, "Dave Digs Disney" war 1958 erschienen und Dave Brubeck tourte damals auch, so hatte ich bereits Live In Indiana 1958 hierzu als Beispiel vorgestellt. Am 17.August 1958 wurden jene Songs aufgenommen. Doch auch in Europa tourte das Quartett seinerzeit, "The Dave Brubeck Quartet in Europe" war ein Konzert vom März 1958, und am 26.November 1958 war man zu Gast in den Niederlanden, die neun Songs dieses Albums, Debut In The Netherlands 1958, The Lost Recordings, entstanden im Concergebouw in Amsterdam.

Wir hören die klassische Besetzung mit Brubeck, Paul Desmond, Eugene Wright und Joe Morello, die sich damals erst neu formiert hatte und noch inklusive kurzer Unterbrechungen, schliesslich bis Ende der Sechziger andauerte. Klar, wie ich bereits eingangs bemerkte, auf "Take Five" wird man hier vergeblich warten, dafür gibt es solche Klassiker wie "Someday My Prince Will Come" oder "These Foolish Things".

Mit der klassischen Kombination von Paul Desmond's weichem und coolen Sound und dem klassisch geschulten Spiel von Desmond erleben wir mit "Two Part Contention" einen melancholisch und verträumt wirkenden Auftakt und mit "Someday My Prince Will Come einen Song aus der damals aktuellen Platte "Dave Digs Disney", der auch erklingt wie man es erwartet - der typische Sound des Quartetts, wie er noch Jahre anhalten sollte, stets mit weiteren Entwicklungsstufen und Verfeinerungen versehen.

Elegant, emotional, cool, dezent swingend, ein sehr einfühlsam agierendes Rhythmusgespann, das ist Jazz höchster Güte, der geboten wird, und das in sehr guter Klangqualität. Die Band kann man sofort erkennen, dieser Stil ist unverwechselbar gewesen, und niveauvoll dazu. Mit dem langsam und elegant swingenden "These Foolish Things" erleben wir mit 17:27 den längsten Titel des Konzerts. Herrlich anzuhören sind diese harmonischen Phrasierungen von Desmond, und das zurückhaltend wirkende und dennoch ausdrucksstarke Pianospiel des Bandleaders. Dem Bassisten Wright wird zum Ende des Songs hin noch die Gelegenheit gegeben, seine Soloparts einzubringen, mit elastischem Ausdruck und mit Stil und einem Hauch von Blues dabei.

Eugene Wright soll dann später ein eigenes Feature bekommen, wenn er sich mit "The Wright Groove" als Solist des dazu swingenden Quartetts vorstellt. Und dann darf natürlich auch Joe Morello nicht fehlen, der ja später mit seinem Solo bei "Take Five" auf sich aufmerksam machte. Hier sind es die "Watusi Drums", die den Mann als einfallsreichen und versierten Schlagzeuger zeigen. "The Duke", dass ist Brubeck's Widmung an Duke Ellington und ganz zum Schluss das leider nicht komplett erhalten gebliebene "Take The "A" Train", ja, das Band soll wohl zu Ende gewesen sein. Aber der Vollständigkeit halber hat man nicht auf diese gut neun Minuten verzichtet, und so erleben wir eine im Rhythmus angezogene Stimmung mit diesem Klassiker des Jazz'.

Gut, man weiss, was man erwarten kann, so gesehen, gibt es keine Überraschungen, doch schließlich bietet sich eine weitere Gelegenheit mit diesen Aufnahmen, der Individualität dieser Formation in Live-Umgebung entspannt und genußvoll lauschen zu können.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Two Part Contention (11:42)
2 Someday My Prince Will Come (9:08)
3 These Foolish Things (17:27)
4 One Moment Worth Years (12:11)
5 For All We Know (8:25)
6 Watusi Drums (4:44)
7 The Wright Groove (2:56)
8 The Duke (2:26)
9 Take the 'A' Train (incomplete) (9:22)

Besetzung

Dave Brubeck (piano)
Paul Desmond (alto sax)
Eugene Wright (bass)
Joe Morello (drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger