Reviews

Natural Frequencies

Ornamental Journey

Info Musikrichtung: Ambient VÖ: 07.10.2005 (Ozella Music) Gesamtspielzeit: 63:54

Natural Frequencies ist das neue Projekt des Komponisten, Produzenten und Multiinstrumentalisten Andreas Leifeld, der sich hier in seinen Arrangements von Struktur- und Ordnungsprinzipien aus der Natur inspirieren lässt - allerdings: was das im individuellen Fall konkret bedeutet, vermag der uneingeweihte Konsument allenfalls mutmaßen.

Für den Zugang zu diesem ambienten Minimal-Music-Machwerk ist die Arbeitsweise des Komponisten aber ohnehin eher nebensächlich, hier zählt das Ergebnis: Größtenteils sehr getragener Ambient mit wenigen Aufregern, dessen Charakter in seinen besseren Momenten durch Saiteninstrumente (z.B. in "Love Song"), in schwächeren durch (zu) viele Synthesizer bestimmt wird ("Deep Diving"). Nicht selten sorgt dieser inflatiöse Synthie-Einsatz dafür, dass der Hörer den Eindruck bekommt, es mit wenig kreativen Ambient-Stereotypen zu tun zu haben. Zu den "wenigen Aufregern" gehört andererseits das ansatzweise bedrohliche "Desert", dessen Grundstimmung auf interessante Weise durch sehr helle Klangfarben kontrastiert wird. Vokaleinsatz gibt's nur einmal, allerdings wirkt die rezitierende Stimme in "Hurikea" durch ihre Unmusikalität eher fehl am Platz.

Ein erschreckend durchschnittliches Ambient-Album mit nur wenigen großen Momenten. Angesichts der quantitativ schwachen Zielgruppe lässt sich sagen: Musste nicht sein.

Hendrik Stahl