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Haydn, J. (Antonini)

Symphonien Vol. 13 "Hornsignal" - Nr. 31, 48, 59

Info Musikrichtung: Wiener Klassik VÖ: 03.02.2023 (Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2021 / Artikelnr. ALPHA 692) Gesamtspielzeit: 80:18 Internet: Il Gardino Armonico

Haydns Brotgeber Fürst Nikolaus Esterházy liebte neben der Musikvor allem die Jagd. Kein Wunder also, dass in seiner Hofkapelle Hörner stets zahlreich vertreten waren, die klassischen Signalinstrumente des standesgemäßen Jagdvergnügens. Eingespart wurden hingegen die Trompeten, so dass Haydn insoweit immer wieder gezwungen war, ersatzweise auf transponierte Hornstimmen zurückzugreifen; seinem Einfallsreichtum tat das keinen Abbruch.

Die Symphonie Nr. 31 mit dem Beinamen "Mit dem Hornsignal" ist allerdings ein echtes Showpiece für sage und schreibe vier Hörner, die in den Sätzen teils virtuos, teil signalhaft Verwendung finden. Daneben kommen in dem vergleichsweise ausladenden Werk außerdem Flöte, Violine, Cello und sogar Kontrabass zu solistischen Ehren. Es ist ein in vielfacher Hinsicht ungewöhnliches Stück, das Il Gardino Armonico unter Giovanni Antonini auch ganz außergewöhnlich schön und strukturtransparent präsentiert: Mal mit schmetternden Hörnern, mal mit musikantischem Einschlag, mal mit zarter, kammermusikalischer Hand. Den sich langsam aufbauenden Drive des finalen (Variationen-)Satzes nehmen die Ausführenden mit hinüber in die kleiner dimensionierte, zackige "Feuersinfonie" mit ihrem musiktheatralischen Einschlag.

Prachtvoll fanfarenhaft wird es dann in der C-Dur-Sinfonie Nr. 48. Hier sorgt Antonini für die richtige Mischung aus voranstrebendem Brio und herrschaftlicher Attitüde. Dass der Fürst Haydns Musik als Antidot für die ihn zeitlebens plagende Schwermut zu schätzen wusste - hier kann man es nachvollziehen und nimmt nur zu gerne selbst einen großen Löffel dieser freiverkäuflichen Medizin.

Sven Kerkhoff