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Reviews

Thin Lizzy

Life live


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 20.01.2023 (1983)

(Universal)

Gesamtspielzeit: 97:43

Life live strotzt dermaßen vor Energie und Spielfreude, dass ich den Doppeldecker allen Lizzy-Live-Veröffentlichungen vorziehe, ja auch dem legendären Live and dangerous.

Eine Band, die es sich leisten kann gleich zu Beginn drei Klassiker abzufackeln, die andere Bands sorgsam für das Grande Finale in der Rückhand behalten würden, steht längst jenseits von Gut und Böse.

So brennt die Luft hier von Anfang an und das trägt durch die zweite Hälfte der ersten CD, die mal groovt („Holy War“), mal schöne Atmosphären kreiert („Renegade“ mit beindruckender Bass-Eröffnung), aber auch den einen oder anderen Filler im Köcher hat. Am Ende stellt „Are you ready?“ eine Frage, auf die es nur eine Antwort gibt.

Die zweite CD ist ähnlich aufgebaut. Sie startet mit zwei absoluten Granaten, schiebt eine Top Ballade nach, um dann bei „Killer on the Loose“ fast Queen-artige Sounds zu präsentieren. Vor dem Finale zeigt sich die Band eine gute Viertelstunde lang von ihrer eher progressiven Seite. Nach der starken Ballade „Still in love with you“ folgt das finale „The Rocker“, ein beeindruckendes Feuerwerk, das aber nicht der Höhepunkt des Konzertes ist. Von der Choreographie her hätte ich mir jetzt das Eingangstriple gewünscht eventuell noch ergänzt von dem Bob Seger-Cover „Rosalie“.

Dass diese Aufführung von „The Rocker“ aus ganz anderen Gründen eine Sensation war, verrät das Booklet nicht. Phil Lynott hatte zu diesem Konzert, das zu einem Zeitpunkt aufgenommen wurde, an dem die Auflösung der Band bereits beschlossene Sache war, alle ehemaligen Gitarristen von Thin Lizzy eingeladen (Eric Bell, Gary Moore, Brian Robertson, Snowy White). Wann wer während des Konzertes in Erscheinung tritt, ist dem Booklet nicht zu entnehmen - auch nicht wann und wo das Konzert stattgefunden hat. Bei „The Rocker“ standen außer Snowy White alle gemeinsam mit den damals aktuellen Gitarristen John Sykes und Scott Gorham auf der Bühne.

Das Booklet enthält keinerlei Credits; nicht einmal ein Line-Up; lediglich eine Tracklist mit Autorenangabe und Photos, sowie die Namen von acht Musikern – der damals aktuellen Quintett-Besetzung plus drei Gitarristen. Snowy White, der laut Promo-Info immerhin bei drei Tracks dabei war („Renegade“, „Hollywood“ und „Killer on the Loose“) – mehr als alle anderen Alt-Gitarristen, wird mit keiner Silbe erwähnt.

Eric Bell tritt – ebenfalls laut Promo-Info – nur im Finale auf; Gary Moore zusätzlich bei „Black Rose“ und Brian Robertson bei „Emerald“.

Ein fantastischer Live-Mitschnitt in diesem Jubiläum nicht unwürdiger Präsentation.



Norbert von Fransecky

Trackliste

CD 1
1 Thunder and Lightning (5:06)
2 Waiting for an Alibi (3:16)
3 Jailbreak (4:02)
4 Baby please don't go (4:57)
5 Holy War (4:47)
6 Renegade (6:14)
7 Hollywood (Down on your Luck) (4:38)
8 Got to give up (7:04)
9 Angel of Death (5:56)
10 Are you ready (2:59)

CD 2
11 The Boys are back in Town (4:48)
12 Cold Sweat (3:07)
13 Don't believe a Word (5:05)
14 Killer on the Loose (4:55)
15 The Sun goes down (6:44)
16 Emerald (3:17)
17 Black Rose (6:28)
18 Still in Love with you (8:47)
19 The Rocker (4:46)
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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger