Reviews

Zen

Utopia

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 2005 (Housemaster) Gesamtspielzeit: 27:15 Internet: http://www.zenmusic.de

Zen - eine Form des Buddhismus. Allgemein kann man sagen, dass Zen eine gewisse Erkenntnis und Einsicht bezeichnet, die mit einer grundsätzlichen Lebensweise und Haltung verbunden ist. Oder um es anders auszudrücken: Ein Schüler fragte: "Was ist Zen?". Ein alter chinesischer Meister antwortete: "Das Herz des Fragenden ist Zen."
Ikkyû Sôjun sagte: "Ich würde gerne irgend etwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts."
Ob sich die vier Jungs aus dem Saarland wohl über die Bedeutung ihres Bandnamens im Klaren sind? Können sie mit ihrer Musik doch mehr aufbieten als es im ersten Augenblick den Anschein macht?

Zen machen nach eigenen Angaben "Modern Alternative Rock". Ein bisschen klingt das ganze wie eine Mischung aus System Of A Down und Staind, natürlich ohne die Komplexität ersterer und Melodik letzterer Band zu erreichen, aber das erwartet auch niemand. Das Cover von Zens Album Utopia deutet eher auf eine Gothic Band hin, tatsächlich ist Zens Sound recht düster und dunkel geraten. Die Texte sind durchgängig in gutem und akzentfreiem Englisch verfasst, was man nicht von allen deutschen Bands behaupten kann.

Die besten Songs des Albums sind wohl "Raindrops" und die großartige Düster-Ballade "Tragedy". Zens Hauptproblem ist, dass sich die Rocksongs zu sehr ähneln. Man erkennt gewisse Harmonien stetig wieder, teilweise fällt es sogar ein wenig schwer die Songs auseinander zu halten.
Wenn Zen noch ein wenig am Songwriting arbeiten würden, könnte man einiges von dieser Band erwarten. Denn mit ihrer modernen Rock-Mixtur konnten Zen u.a. schon Kritiker und Publikum beim Apollo Bandwettbewerb überzeugen, bei dem sie es bis ins Finale schafften.

Utopia ist ein leicht überdurchschnittliches Mini-Album, aber man bemerkt schon, dass das Potential der Band noch nicht ganz ausgeschöpft ist.

Alexander Koschny