Reviews

The electric Family

Saba

Info Musikrichtung: Krautrock VÖ: 04.11.2022 (Sireena / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 45:46

The electric Family ist eigentlich viel zu wenig abgedreht, um noch als Krautrock durchzugehen. Ihre Stücke sind harmonisch und eher konventionell liedhaft. Man ist vom Feeling her immer wieder geneigt, die Musik als Americana oder sogar Country zu kategorisieren. Vor allem aber ist sie extrem vielfältig. Mindestens das hat sie mit dem Krautrock gemeinsam.
Mit dem cool vor sich her schlendernden „Sticker Che“ eröffnet gleich eins der Highlights das Album. Mastermind Tom Redecker präsentiert sich hier mit einer schön sonoren Songwriter-Stimme. Das etwas versumpfende „Gull Sweat“ klingt tatsächlich leicht schweißig . Im Ausklang gibt es dann fast psychedelische Space Sounds. Es folgt das zweite Highlight, „Reptile“, bodenständiger Rock’n’Roll.

Das recht hart rockende „Mr. Megalomaniac“ könnte (auch vom Titel her) eine Hommage an Arthur Brown sein. Auch bei „Alan the Arab“ passt der Titel zum Song. Das Ganze klingt wie eine rhythmische Karawanenwanderung mit eruptiven Ausbrüchen. Harry Payutas Vocals sind eher gesprochene als gesungen. Am Ende gibt es reichlich Vintage-Orgel. Das groovende „News from the Echo Room” ist okay, aber einer der unauffälligeren Titel auf Saba.

Damit ist Highlight Nummer 3, „La Fille du Père Noël“, die Heavy Nummer des Albums, von den beiden Stücken gerahmt, die man am ehesten als Filler bezeichnen kann.

Zum Abschluss gibt es den dramatischen Longtrack „I love the Lighthouse“, mit dem Sireena Records The electric Family auf ihrem aktuellen Label-Sampler (Review demnähxx) präsentieren – zu Recht. Das vierte Album-Highlight wird dem Krautrock-Etikett in jeder Beziehung gerecht.

Starker Auftritt!

Norbert von Fransecky