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Sinfonie Nr. 7
Info
Musikrichtung:
Romantik / Orchester
VÖ: 03.02.2023 (Alpha / Note 1 / CD / DDD / 2022 / ALPHA 932) Gesamtspielzeit: 64:54 |
ZAHME RIESENSCHLANGE
Zwar kann diese Aufnahme von Bruckners beliebter und vielgespielter 7. Sinfonie mit einem kultivierten Orchesterklang punkten, der die eher blockhaften und orgelartigen Registrierungen Bruckner veredelt. Doch darüber hinaus bietet Paavo Järvi mit dem Tonhalle-Orchester Zürich keine wirklich neue Lesart dieses Werks, das er ähnlich disponiert schon 2007 mit dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt beim Label RCA vorgelegt hat:
Den „Allegro moderato“ überschriebenen Eröffnungssatz nimmt er breit und gemächlich. An sich kein Problem, aber trotz der schön ausformulierten Details mag die Musik nicht so recht in Fluss kommen, weil es an innerer Spannung fehlt.
So gerät der erste Satz zum Vorspiel für das sehr feierlich und langsam zu nehmende Adagio – und hier überzeugen die Interpretation noch am meisten, die großen kantablen Bögen schwingen bis zum Kulminationspunkt (mit dem berühmt-berüchtigten Becken-Triangel-Einsatz) und dem abschließenden ergreifenden Bläserchoral auf den Tod Richard Wagners.
Eher wenig Biss entfalten dann wieder das Scherzo und das Finale, und dies trotz der gelegentlichen Klangmassierung, die aber eher ein äußerliches Forte bleibt. Dem Scherzo fehlt es an wirklich dionysischer Energie, beim Finalsatz vermisst man trotz der Beweglichkeit ein innerliches Glühen bis zur Schlussapotheose.
Dieser Bruckner ist schlicht zu klanggenießerisch und zahm geraten – wo bleibt die Rauigkeit und pulsierende Energie, die über reine Stimmungsmomente hinaus die „Riesenschlange“ der 7. Sinfonie auch mal zu einem gefährlichen Biest macht?
Georg Henkel
Besetzung
Paavo Järvi, Leitung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |